Man kennt den 45-jährigen Waadtländer Sandro Mesquita in der Autobranche nicht. Kein Wunder, der Marketing- und Kommunikationsexperte mit eidgenössischem Diplom der Uni Lugano war mehr als 15 Jahre in nationalen und internationalen Unternehmen der Telekommunikations- und Energiebranche tätig. Die letzten sieben Jahre führte er zunächst die Genfer Publicis-Niederlassung, anschliessend in Lausanne die Kommunikationsabteilung eines der grössten internationalen Kommunikationskonzerne. Mit seiner langjährigen Erfahrung in der Entwicklung neuer Marketingstrategien für Sektoren, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befinden, sowie seinem Unternehmergeist scheint er die ideale Person, um die von seinem Vorgänger Olivier Rihs begonnene Neuausrichtung der Geneva International Motor Show GIMS fortzusetzen.
BLICK: Sandro Mesquita, man kennt Sie in der Autobranche nicht. Haben Sie überhaupt einen Fahrausweis, und wie ist Ihr Verhältnis zum Auto?
Sandro Mesquita: Ich habe den Fahrausweis, seit ich 18 Jahre alt bin. Ich hatte schon immer eine starke emotionale Bindung zum Auto, besonders fürs Design. Zudem finde ich es faszinierend, welche Rolle das Automobil in der Entwicklung unserer Gesellschaften und vor allem heute bei der Entwicklung der Mobilität von morgen spielt.
Die GIMS muss sich neu erfinden. Ihr Vorgänger hat bereits vorgespurt. Werden Sie mit Ihren Ideen darauf aufbauen?
Absolut! Ich folge den Ideen, die mein Vorgänger geplant hatte. Die GIMS 2020 sollte eine viel umfassendere und interaktivere Ausstellung als ihre Vorgänger sein. Für die nächste Ausgabe müssen wir eine Veranstaltung organisieren, die unseren vorhandenen Möglichkeiten gerecht wird, ohne Kompromisse bei der Qualität einzugehen, und die den Marken eine optimale Plattform bietet. Vor allem möchten wir ein Wachstumshebel für die Hersteller sein.
Die Absage der GIMS 2020 kam im denkbar ungünstigsten Moment. Wo sehen Sie die GIMS in fünf Jahren?
Angesichts der Absage der letzten GIMS-Ausgabe und der aktuellen Coronavirus-Pandemie möchte ich zunächst sicherstellen, dass alle Bedingungen für die Organisation der Ausgabe 2021 erfüllt werden können. Dies erfordert eine solide finanzielle Basis, eine starke Partnerschaft mit den Autoherstellern und eine stabilere Gesundheitssituation. Das Ziel in fünf Jahren ist es, die GIMS als den unverzichtbaren Treffpunkt für Mobilität auf globaler Ebene zu positionieren.
Bleiben Sie länger am Ruder als Ihr Vorgänger, der schon nach knapp einem Jahr wieder abtrat?
Ich weiss nicht, wie die Zukunft aussehen wird. Nichtsdestotrotz kann ich Ihnen versprechen, dass ich meine ganze Energie in die Umsetzung und Aufrechterhaltung der GIMS in den kommenden Jahren investieren werde.