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Machtkampf um Namensrechte
Streit um Hispano Suiza

Lange 80 Jahre war die einst legendäre Marke Hispano Suiza von der Bildfläche verschwunden. Nun wollen mit Damian Mateu und Erwin Himmel gleich zwei Parteien mit unterschiedlichen Projekten die Marke wiederbeleben.
Publiziert: 11.03.2019 um 08:41 Uhr
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Aktualisiert: 06.06.2023 um 23:34 Uhr
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Mit Hispano Suiza kehrt am diesjährigen Autosalon eine legendäre Marke mit Schweizer Wurzeln zurück. Der helvetische Ingenieur Marc Birkigt gründete sie in Spanien.
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Raoul SchwinnenRedaktor Auto & Mobilität

Hispano Suiza ist ein grosser Name: 1904 unter anderem vom Schweizer Ingenieur Marc Birkigt in Spanien gegründet, wurde die Marke zu einem der renommiertesten Autohersteller des frühen 20. Jahrhunderts. Die erfolgreichsten Hispano-Fahrzeuge wurden in Paris gebaut. Dort rollte 1938 auch das letzte Modell vom Band.

Carmen mit 1019 PS

Seit einigen Jahren gibts von verschiedener Seite intensive Bestrebungen, die historische Marke nach fast acht Jahrzehnten Dornröschenschlaf wieder neu zu beleben. So steht heuer am Genfer Salon unter dem Label Hispano Suiza – präsentiert von Damian Mateu, einem Nachkommen der Gründerfamilie – der gemeinsam mit QEV Technologies entwickelte Supercar Carmen. Dieser orientiert sich mit seinen stromlinienförmigen Kotflügeln stark am Einzelstück H6C Dubonnet Xenia von 1938. Angetrieben wird Carmen von zwei E-Motoren mit total 1019 PS. 19 Exemplare sollen gebaut und ab Juni 2020 für umgerechnet je gut zwei Millionen Franken verkauft werden.

Maguari HS1 GTC mit 1085 PS

Verblüfft von diesen Plänen zeigt sich der österreichische Autodesigner Erwin Himmel, der seinerseits 2010 in Baar ZG die Hispano Suiza Automobilmanufaktur gründete und behauptet, sich «weltweit in den strategisch wichtigen Ländern die Markenrechte von Hispano Suiza gesichert» zu haben. Auch der frühere Audi-Designer Himmel entwickelte einen Hispano-Supersportler mit 5,2-Liter-V10-Hybridantrieb und 1085 PS (0–100 km/h in 2,8 s, 380 km/h Spitze) und hätte seinen Maguari HS1 GTC gerne in Genf gezeigt. Dies wurde ihm aber offenbar gerichtlich untersagt. Himmel: «In wenigen Wochen werden ausgewählte Kunden zu einer ersten Präsentation mit mir eingeladen. Und um unsere Kunden auch direkt vor Ort betreuen zu können, haben wir Repräsentationsbüros in New York, Abu Dhabi und Hongkong und ein Designstudio in Paris eröffnet.» Himmel plant die ersten Fahrzeuge Ende des Jahres auszuliefern – zum Einstiegspreis von umgerechnet knapp 2,7 Millionen Franken.

Gerichte werden entscheiden

Schon schräg: Da war fast acht Jahrzehnte nichts von Hispano Suiza zu hören – und nun erheben plötzlich zwei Parteien Anspruch auf die Markenrechte und präsentieren gleichzeitig eigene Fahrzeugkonzepte und Businesspläne. Während Mateu behauptet, das Vermächtnis von Hispano Suiza über Generationen gepflegt und gar Autos produziert zu haben, widerspricht Himmel: «Das ist nicht korrekt. Die einzigen Hispano-Suiza-Fahrzeuge, die nach 1938 gestaltet wurden, waren zwei Designstudien der Firma Mazel Engineering, die unter dem Namen Hispano Suiza als Eigenpromotionsprojekte gebaut wurden und denen jeglicher markenrelevanter Inhalt fehlt.» Man darf also gespannt sein, wie sich der Streit um das Vermächtnis von Hispano Suzia weiterentwickeln wird.

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