Bundesrat Schneider-Ammann am Genfer Auto-Salon
«Ein grosses Merci an die Auto-Industrie»

Bundesrat Johann Schneider-Ammann eröffente den 87. Genfer Autosalon und zeigte bei seinem Rundgang grosses Interesse für die Neuheiten.
Publiziert: 10.03.2017 um 08:23 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 07:45 Uhr
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Bundesrat Johann Schneider-Ammann auf seinem Rundgang über den Genfer Autosalon.
Foto: Philippe Rossier
Matthias Mast

Johann Schneider-Ammann (64) spricht zwar eher langsam. Doch auf vier Rädern ist er durchaus gerne zügig unterwegs. Sein erstes eigenes Auto kaufte sich der heutige Bundesrat vor 40 Jahren. Nach Abschluss seines ETH-Studiums leistete sich der damals 25-Jährige einen sportlichen BMW. «Von der Farbe war ich zwar überhaupt nicht begeistert, von der Technik dagegen schon», erinnert sich der Bundesrat auf seinem Rundgang über den Genfer Autosalon. Damals in den 1970er Jahren dominierte die Farbe Orange – und so glänzte auch die von Schneider-Ammann sehnsüchtig erwarteten ersten Fahrzeuge der 323-Serie im entsprechenden Look.

Im Fond des BMW 740Le unterhielt sich Bundesrat Johann Schneider-Ammann mit dem Schweizer BMW-Chef Kurt Egloff.
Foto: Philippe Rossier

Das Äussere seiner Autos veränderte sich im Laufe der Jahre vom grellen Orange in dezentere Farben. Doch seiner Automarke ist Schneider-Ammann stets treu geblieben. Auch sein Traumauto wurde in Bayern gebaut. «Der M5 steht aber seit Jahren unbenutzt in der Garage», bedauert er.

Umso mehr freut sich der Volkswirtschaftsminister über die Innovationskraft der Auto-Industrie. In seiner Eröffnungsrede bedankt er sich ausdrücklich für deren Beitrag zum Wohle der gesamten Volkswirtschaft. «Die Autoindustrie schafft unter vielem anderem Tausende von Ausbildungsplätzen», freut sich Schneider-Ammann. Das schweizerische Ausbildungssystem schaffe die besten Voraussetzungen für eine gesunde Wirtschaft, betont der Bundesrat.

Auch den neuen Car of the Year, den Peugeot 3008, nahm der Bundesrat genauer unter die Lupe.
Foto: Philippe Rossier

Johann Schneider-Ammann präsentierte sich bei seiner Eröffnungsrede von einer ungewohnt humorvollen Seite. Seine missglückte TV-Ansprache zum Tag der Kranken habe dafür gesorgt, dass ihn Barack Obama (55) beim Treffen im Weissen Haus erkannt habe, so der Bundesrat. Von den wirtschaftlichen Abschottungsplänen des jetzigen US-Präsidenten hält er dagegen nichts. «Switzerland first», witzelt der Wirtschaftsminister.

Der Bundesrat traf den richtigen Ton

Bis vor zwei Jahren eröffnete jeweils der Bundespräsident den Genfer Autosalon offiziell. Das war so schriftlich in seinem Aufgabenkatalog festgehalten. Doch für 2016 wurde dieser Passus gestrichen – und so darf seither irgendein Mitglied des Bundesrates zur Eröffnung der grössten Ausstellung der Schweiz anreisen. So kam es, dass im Vorjahr weder Bundespräsident und Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann noch Verkehrsministerin Doris Leuthard, sondern Gesundheitsminister Alain Berset die Automobilmesse eröffnete.

Heuer nun gab sich aber Wirtschaftsvorsteher Johann Schneider-Amman die Ehre und hielt gestern vor versammelter Autobranche seine offizielle Eröffnungsrede. Und sein Auftritt kam in der Branche, von der immerhin jeder achte Arbeitsplatz in der Schweiz direkt oder indirekt abhängt, sehr gut an. Stephan Vögeli, Managing Director Jaguar Land Rover Schweiz, sagte etwa: «Eine sehr positive und erfreuliche Ansprache von Johann Schneider-Ammann. Seit vielen Jahren ist dies erstmals ein Bundesrat, der die Leistung der Schweizer Autobranche zu würdigen weiss und auch mal ein «merci» sagte. In dieser Deutlichkeit habe ich das schon lange nicht mehr gehört.» Ähnlich die Reaktion von Marcel Guerry, CEO Mercedes-Benz: «Dieses Jahr hat mir die Eröffnungsrede sehr gut gefallen. Sie war sachlich, aber wohlwollend fürs Automobil und eine Anerkennung für die Schweizer Wirtschaft.»

Auch Mazda-CEO Damian Donnellan war angetan von Schneider-Ammanns Rede: «Das war eine positive, zugleich aber auch realistische Rede. Er hat die Leistungen der Autobranche herausgestrichen, aber – und das fand ich sehr sympathisch – auch Menschlichkeit bewiesen. Etwa mit der Anekdote zu seinem Treffen mit Barack Obama.» Gerhard Schürmann, CEO Emil Frey Gruppe, pflichtet bei: «Sehr sympathische Rede. Mir hat auch sein Hinweis auf die Wichtigkeit der Ausbildung gefallen. Denn wenn wir gute Dienstleistungen bringen wollen, müssen wir auch entsprechende Ausbildung betreiben.»

Und Morten Hannesbo, Amag-CEO, stellte fest: «Ich habe Bundesrat Johann Schneider-Ammann selten so frisch erlebt. Er schien sich richtig auf den Salonbesuch und den Rundgang zu freuen.»

Bis vor zwei Jahren eröffnete jeweils der Bundespräsident den Genfer Autosalon offiziell. Das war so schriftlich in seinem Aufgabenkatalog festgehalten. Doch für 2016 wurde dieser Passus gestrichen – und so darf seither irgendein Mitglied des Bundesrates zur Eröffnung der grössten Ausstellung der Schweiz anreisen. So kam es, dass im Vorjahr weder Bundespräsident und Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann noch Verkehrsministerin Doris Leuthard, sondern Gesundheitsminister Alain Berset die Automobilmesse eröffnete.

Heuer nun gab sich aber Wirtschaftsvorsteher Johann Schneider-Amman die Ehre und hielt gestern vor versammelter Autobranche seine offizielle Eröffnungsrede. Und sein Auftritt kam in der Branche, von der immerhin jeder achte Arbeitsplatz in der Schweiz direkt oder indirekt abhängt, sehr gut an. Stephan Vögeli, Managing Director Jaguar Land Rover Schweiz, sagte etwa: «Eine sehr positive und erfreuliche Ansprache von Johann Schneider-Ammann. Seit vielen Jahren ist dies erstmals ein Bundesrat, der die Leistung der Schweizer Autobranche zu würdigen weiss und auch mal ein «merci» sagte. In dieser Deutlichkeit habe ich das schon lange nicht mehr gehört.» Ähnlich die Reaktion von Marcel Guerry, CEO Mercedes-Benz: «Dieses Jahr hat mir die Eröffnungsrede sehr gut gefallen. Sie war sachlich, aber wohlwollend fürs Automobil und eine Anerkennung für die Schweizer Wirtschaft.»

Auch Mazda-CEO Damian Donnellan war angetan von Schneider-Ammanns Rede: «Das war eine positive, zugleich aber auch realistische Rede. Er hat die Leistungen der Autobranche herausgestrichen, aber – und das fand ich sehr sympathisch – auch Menschlichkeit bewiesen. Etwa mit der Anekdote zu seinem Treffen mit Barack Obama.» Gerhard Schürmann, CEO Emil Frey Gruppe, pflichtet bei: «Sehr sympathische Rede. Mir hat auch sein Hinweis auf die Wichtigkeit der Ausbildung gefallen. Denn wenn wir gute Dienstleistungen bringen wollen, müssen wir auch entsprechende Ausbildung betreiben.»

Und Morten Hannesbo, Amag-CEO, stellte fest: «Ich habe Bundesrat Johann Schneider-Ammann selten so frisch erlebt. Er schien sich richtig auf den Salonbesuch und den Rundgang zu freuen.»

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