Die Schweizer fahren gerne Auto. Das belegen die jüngsten Zahlen von Avenergy Suisse, der Gemeinschaft der Importeure von flüssigen Brenn- und Treibstoffen. Im letzten Jahr wurden im Schweizer Strassenverkehr 6,16 Milliarden Liter Treibstoff, sprich Benzin und Diesel, verbraucht. Das sind 1,2 Prozent mehr als im Jahr 2020 und schon fast wieder so viel wie vor Corona im Jahr 2019. Im letzten Jahr belief sich der Treibstoffverbrauch auf 93 Prozent des Vor-Corona-Niveaus. Schon dieses Jahr könnte sogar mehr Treibstoff als 2019 verbraucht werden.
Das überrascht aus zwei Gründen. Erstens ist der Benzinpreis im letzten Jahr von 1,41 Franken im Dezember 2020 auf 1,81 Franken im November 2021 markant angestiegen. Zweitens fahren auf den Schweizer Strassen auch immer mehr Elektroautos, die gar keinen Treibstoff brauchen. Im letzten Jahr betrugt der Anteil der E-Autos an den verkauften Neuwagen 13,3 Prozent – Tendenz steigend.
Allerdings muss dazu auch eingeräumt werden, dass die Treibstoffpreise zeitweise in der Schweiz tiefer waren als beispielsweise in Deutschland. Deswegen haben im Grenzgebiet zahlreiche deutsche Autofahrerinnen und Autofahrer in der Schweiz getankt.
Tankstellenshops werden grösser
Im letzten Jahr ist die Anzahl Markentankstellen in der Schweiz um 32 Stück auf neu 3325 Tankstellen gefallen. Davon befinden sich unverändert 65 Stück an Autobahnen. Auch die Anzahl Tankstellen mit Shops blieb mit 1358 konstant. Allerdings zeigt sich ein Trend hin zu grösseren Tankstellenshops. Während es 30 Shops weniger gibt, die kleiner als 50 Quadratmeter sind, ist die Anzahl Einkaufsmöglichkeiten mit über 50 Quadratmeter um 31 Stück gestiegen.
Weiter wird das Treibstoffangebot immer breiter. Die Anzahl an Tankstellen mit Erdgas stieg auf 102 (+1 Anlage); mit Flüssiggas auf 58 (+15), mit Wasserstoff auf 9 (+4) und mit Ladestation auf 109 (+51). Die Tankstellenbetreiber haben offenbar erkannt, dass sie mit Benzin und Diesel allein kaum eine Zukunft haben werden.