Neues Luxuscoupé Batur schon gefahren
Das kann der 2,5-Millionen-Bentley

Das Luxus-Coupé Bentley Continental GT geht nach zwei spektakulären Jahrzehnten bald in den Ruhestand – nun werden auch die Briten elektrisch. Zum grossen Finale lässt es der Luxus-Autobauer nochmals krachen: 18 Kunden erhalten jeweils einen exklusiven Bentley Batur.
Publiziert: 02.07.2023 um 06:12 Uhr
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Aktualisiert: 02.07.2023 um 19:56 Uhr
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Zwei spektakuläre Jahrzehnte liegen hinter Bentleys Nobel-Coupé Continental GT. Zum grossen Finale der Baureihe bringen die Briten nun 18 hochexklusive Einzelstücke mit dem Namen Batur auf den Markt.
Foto: zVg
Joaquim Oliveira

Als ob der «gewöhnliche» Continental GT – egal ob als Coupé oder Cabrio – nicht schon spektakulär genug wäre, schiebt Bentley zum Grande Finale des Luxusschlittens nun noch den brandneuen Batur nach. Dieses Super-Coupé bietet für grob eine Verzehnfachung des Normalpreises neben der aufwendig modifizierten Karosserie und einem Leistungs-Zustupf vor allem eines: höchste Exklusivität.

Gut 90 Prozent aller ausgelieferten Bentley werden nach Kundenwünschen individualisiert – und selbst diese gut betuchte Kundschaft schreit immer mehr nach umweltfreundlichen Materialien und Antrieben. Kein Wunder, dass der Batur in seiner schmalen Auflage von 18 Exemplaren ausverkauft war, bevor noch der Erste in der hauseigenen Veredlungsabteilung Mulliner anstand. Jeder für sich ein reines Einzelstück zum Träumen – und rund 2,5 Millionen Franken teuer!

Personalisierter Luxus im Trend

«Wir bestellten uns einen Continental GT Speed aus der Produktion in Crewe (UK), entfernten alle Karosserieteile – mit Ausnahme der Windschutzscheibe und der vorderen Säulen – verbesserten den Motor, modernisierten den Innenraum, bauten die Karosserie von Hand wieder auf – und nach vier oder fünf Monaten war ein Batur geboren», erläutert Paul Williams, technischer Leiter von Mulliner die Entstehung des Coupés.

Nach dem Luxus-Roadster Bacalar ist der nach einem See auf Bali (Indonesien) benannte Batur bereits die zweite limitierte Kleinserie der britischen Edelschmiede. Das Interesse an solch exklusiven Luxus-Boliden wächst ständig: Die Batur-Kundinnen und -Käufer kommen aus aller Welt. «Im Jahr 2022 haben wir vier Prozent mehr Autos verkauft und der Gewinn ist um 82 Prozent gewachsen», so Williams, «von einem Durchschnittswert von 180'000 Euro pro verkauftem Bentley sind wir in nur zwei Jahren auf rund 220'000 Euro gestiegen.»

Leistungssteigerung

Das Nobel-Coupé ist nicht nur fünf Zentimeter länger, neun Zentimeter breiter und etwas niedriger als der Continental GT Speed – der sechs Liter grosse Zwölfzylinder bekam gleich noch eine Leistungs–Spritze auf 750 PS (552 kW). Der letzte seiner Art: Ab 2025 stellt Bentley seine Modellpalette schrittweise auf Elektroantriebe um; ab 2030 gibt es dann nur noch Luxus-Stromer.

Von den 40 Kilogramm, die der Batur im Vergleich zum Continental GT Speed weniger auf die Waage bringt, stammen 33 Kilogramm von den Hightech-Bremsen. Gut zu wissen, denn der 2,2-Tonnen-Sportler schafft – wenn gewünscht – 337 km/h Spitze und beschleunigt aus dem Stand in 3,4 Sekunden auf Tempo 100.

Komfortabel und sportlich zugleich

Das Fahrwerk des Batur stammt vom Continental GT Speed und wurde gegenüber dem Aussendesign kaum verändert: Die Lenkung ist direkt und präzise genug für einen GT der Luxusklasse. In den Modi «Comfort» und «Bentley» bietet der Batur die exzellente Laufruhe eines komfortablen Gran Turismo. Im Programm «Sport» wird er dann aber zum athletischen Boliden, der seine Stimme erhebt und die Muskeln anspannt – auch die Federung wird dann spürbar straffer.

Die wenigen trockenen Strassen auf der Testtour zeigen, wie imposant der Allradler seine üppige Motorleistung mit einem Drehmoment von 1000 Nm auf den Untergrund pressen kann. Das Untersteuern bleibt angenehm moderat und gerade aus Kurven heraus ist die Symbiose aus Klang, Antrieb und Komfort regelrecht betörend.

Auf der Autobahn ist es dank der ausgezeichneten Schalldämmung und Doppelverglasung sehr ruhig und leise. Genau der richtige Zeitpunkt, um sich an der unglaublichen Klangqualität des Naim-Audiosystems zu erfreuen. Es ist eine der wenigen Optionen in der Batur-Aufpreisliste – und mit rund 49'000 Franken mehr als irre teuer.

Exklusivität lässt kosten

Im Allgemeinen sind die Unterschiede zum normalen Continental GT – und insbesondere zum ohnehin mehr als sportlichem GT Speed – eher dünn. So ist es weniger das geänderte Design, die breitere Karosserie und das Leistungs-Plus, das einen Millionär träumen lässt, sondern eben die Exklusivität.

Und so haben die Kundinnen bereits entschieden: «Wir könnten leicht 40 oder mehr Exemplare verkaufen, aber das würde ihre Exklusivität untergraben und vielleicht sogar einen wirklich wichtigen Trumpf aushebeln: Jeder Batur ist wirklich einzigartig», sagt Paul Williams. 2,5 Millionen für einen luxuriösen V12-Boliden machen den Batur wahrhaftig exklusiv.

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