VW erfindet sich neu. Zur Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt (12. bis 22. September) verpasst sich die Marke einen frischen Auftritt. Oder im Marketing-Sprech: «Das umfassende Rebranding ist die logische Konsequenz der strategischen Neuausrichtung unserer Marke», so VW-Markenchef Jürgen Stackmann.
Hintergrund: An der IAA wird VW sein erstes reines Elektromodell ID.3 im Format des Bestsellers Golf enthüllen. Nach dem Dieselskandal 2015 hatte VW unter den CEOs Matthias Müller und dessen Nachfolger Herbert Diess den Kurs neu Richtung Elektromobilität justiert. Jetzt, nach vier Jahren, soll der Supertanker VW endlich mit Volldampf ins elektrische Zeitalter schippern. Teil der Konzernstrategie ist der Ausbau der SUV-Palette auf 20 Modelle über alle Marken, 40 Prozent SUV-Anteil bei den Verkäufen und eine Rendite von sechs Prozent, um die Investitionen von rund 48 Milliarden Franken bis 2023 in die Elektro-Zukunft finanzieren zu können.
Offen und elektrisch
Das langsame, aber stetige Umschwenken von Benzin und Diesel auf Strom soll nun auch nach aussen signalisiert werden. Den grossen Bruch wagt der Konzern dennoch nicht. Wie uns VW-Markenchef Jürgen Stackmann schon verriet, bleibts natürlich bei den beiden Buchstaben im Kreis. Nur die Darstellung wird sich verändern.
Der neue Auftritt, in neun Monaten entwickelt von VW-Designchef Klaus Bischoff und einer internen Projektgruppe, umfasst zum aufgefrischten Logo auch neue Farben und neue Wege in der Kommunikation mit dem Kunden. Frisch, positiv, offen und sympathisch soll die Marke künftig auftreten. Und nicht nur Hochglanz-Werbewelt zeigen, sondern näher beim Kunden sein.
Nicht ganz günstig
Aber das neue Logo hat auch praktische Gründe: Weil die Kommunikation zum Kunden künftig vor allem digital laufen soll, muss es nicht nur auf Blech, sondern auch auf dem Bildschirm gut wirken. Das dreidimensionale alte Logo hat deshalb ausgedient.
Billig dürfte die Umstellung nicht werden: Vom Logo auf dem VW-Werk in Wolfsburg bis zur Visitenkarte – alles muss neu gestaltet werden. Deshalb soll die Umstellung schrittweise zunächst in Europa, dann in China und später in Nord- und Südamerika ablaufen. Insgesamt müssen in 171 Ländern rund 10'000 Niederlassungen neu gestylt werden. Zu den Kosten machte VW keine Angabe.
Und, wie schauts nun aus, das neue VW-Logo? Das allerdings soll erst an der IAA verraten werden.