Bisher rückte in der Formel E ein flotter BMW i8 aus, wenn das Feld der Elektroboliden nach einem Unfall oder einem technischen Defekt wieder eingefangen werden musste. Da die Produktion des i8 inzwischen eingestellt wurde und noch kein anderer sportlicher BMW mit E-Antrieb auf dem Markt ist, springt diese Saison BMW-Tochter Mini mit dem neuen Electric Pacesetter in die Bresche.
Seit rund einem Jahr gibts den rein elektrischen Mini Cooper SE – im Prinzip ein normaler Cooper S, aber mit dem elektrischen Antriebsmodul des BMW i3, das beim Mini jedoch nicht die Hinter-, sondern die Vorderachse antreibt. «Wie gut Fahrspass und E-Mobilität zusammenpassen, haben wir mit dem Mini Electric bereits gezeigt», sagt Bernd Körber. Und der Leiter der Marke Mini ergänzt: «Der Mini Electric Pacesetter inspired by JCW geht nun mindestens einen Schritt weiter und kombiniert den Performance-Charakter der Marke John Cooper Works mit der E-Mobilität.»
Ausblick auf den Elektro-JCW?
Und dann verrät der Mini-Chef: «Betrachten wir den Electric Pacesetter genauer, erkennt man, wo wir perspektivisch in der Elektrifizierung der Marke John Cooper Works hingehen könnten», verrät Körber weiter. Denn es ist kein Geheimnis, dass Mini in den kommenden Jahren zur reinen Elektromarke mutieren und dabei auch vor den JCW-Sportmodellen keinen Halt machen wird.
Leichter, nicht mehr Power
Das Design des exklusiv für die Formel E gefertigten Mini Electric Pacesetter ist atemberaubend. Der elektrische Taktgeber der Formel E ist noch schärfer gezeichnet als der aktuelle Mini John Cooper Works GP, der im letzten Jahr mit seinem mächtigen Heckspoiler und den ausgestellten Kotflügeln für viel Aufmerksamkeit sorgte. Im Vergleich zum Serienmodell hat der neue Formel-E-Safetycar dank striktem Leichtbau um rund 70 auf 1230 Kilogramm abgespeckt. Die Motorleistung bleibt aber mit 135 kW (184 PS) und 280 Nm identisch. Damit sprintet der Mini Electric Pacesetter aus dem Stand in 6,7 Sekunden auf Tempo 100. Nicht besonders schnell für einen Pace- und Safetycar, der den Rennwagen vorweg fahren soll. Aber Lewis Hamilton, der sich in der Formel 1 immer lautstark über den zu langsamen Safetycar aufregt, fährt ja nicht in der Formel E ...
Premiere am 10. April
Damit der Mini an der Spitze des Formel-E-Feldes aber nicht komplett zur rollenden Schikane wird und dennoch flott über die engen und kurvenreichen Stadtkurse flitzen kann, erhielt er ein Gewindefahrwerk, das sich in Zug, Druck, Höhe und Sturz dreifach einstellen lässt. Dazu eine spezielle Fahrwerkslenkeranbindung, zehn Millimeter mehr Spur sowie eine Vierkolben-Bremsanlage und Felgen mit Sportreifen der Dimension 245/40 R18 (die gleichen, welche die Formel E-Renner an der Vorderachse haben).
Seine Premiere feiert der neue Pacecar beim nächsten Formel-E-Rennen am 10. April in Rom.