So irre teuer ist der Koenigsegg Jesko
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Koenigsegg, Bugatti und Co.Die schnellsten und teuersten Autos am Salon

Karbonteile im Wert von zwei Porsche 911
So irre teuer ist der Koenigsegg Jesko

Es gibt Autos, die viel Geld kosten. Und es gibt Autos, die für Normalsterbliche unerreichbar sind. Wie der Koenigsegg Jesko. Ein US-Millionär hat sich den Hypersportler vor den Augen seiner Fans konfiguriert – die Preise für Extras sind Wahnsinn!
Publiziert: 19.08.2020 um 15:54 Uhr
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Aktualisiert: 28.10.2020 um 15:31 Uhr
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Der bekannte US-Immobilien-Investor Manny Khoshbin liess Fans und Follower beim Konfigurieren seines Koenigsegg Jesko auf Youtube teilhaben.
Foto: Screenshoot Youtube
Andreas Engel

Mit Stars in aussergewöhnliche Welten abtauchen. Dinge sehen, die vor wenigen Jahren noch undenkbar schienen: Soziale Medien wie Instagram oder Youtube machens möglich. Mit Lady Gaga beim Abendessen sitzen, bei Scarlett Johansson die Yogaübung abschauen, mit Manny Khoshbin einen Supersportwagen konfigurieren.

Manny Wer? Khoshbin ist Besitzer der «The Khoshbin Company» in Orange County, Kalifornien, und hat als Immobilien-Investor ein Vermögen gemacht. Doch Manny Khoshbin ist nicht nur erfolgreicher Unternehmer – der 49-Jährige hat auch einen Hang zu extravaganten und extrateuren Autos. Sein Tausende PS starker Fuhrpark umfasst unter anderem mehrere Bugattis vom Typ Veyron und Chiron, einen Pagani Huayra, diverse McLaren wie Senna und P1, und auch ein nur einmal gebauter Koenigsegg Agera RS Phoenix zählte einst zu Khoshbins Sammlung – der iranischstämmige Unternehmer hat das schwedische Hypercar aber nach wenigen Monaten mit rund 1,7 Millionen Franken Gewinn verkauft.

Schnellstes Auto der Welt

Doch der nächste Koenigsegg steht schon in den Startlöchern: Der letztes Jahr vorgestellte Jesko, dessen noch potenterer Bruder Jesko Absolut dieses Jahr virtuell in Genf präsentiert wurde, soll mit seinen 1622 PS nichts weniger als den Tempoweltrekord des Bugatti Chiron Super Sport brechen – und der steht aktuell bei exakt 489,5 km/h! «Wir werden niemals mehr ein schnelleres Serien-Auto herstellen – niemals!», verkündete Gründer Christian von Koenigsegg voller Inbrunst bei der Vorstellung des theoretisch 534 km/h schnellen und 3,7 Millionen Franken (4,08 Mio. Dollar) teuren Wahnsinns-Boliden.

Kein Wunder, liess sich Sportwagenfan Manny Khoshbin nicht zweimal bitten und bestellte den auf 125 Exemplare limitierten und mindestens 2,84 Millionen US-Dollar (rund 2,56 Mio. Franken) teuren Koenigsegg Jesko vor. Da aber keine Normalsterblichen, sondern nur die neuen Besitzer den Konfigurator des Traumboliden überhaupt aufrufen können, liess Khoshbin seine Fans und Follower nun in einem Youtube-Video an der Konfiguration teilhaben. Dass es dabei nicht beim ohnehin absurden Basispreis des Jesko blieb – irgendwie logisch.

Perleffekt oder VW Golf?

Doch dass so manches Extra teurer ist, als andere Sportwagen an Wert haben, mutet doch schon etwas absurd an. Aber der Reihe nach. Los gehts mit der Lackierung: Schwarz und Weiss gibts gratis, aber schon Metallic-Lack kostet so viel wie ein Dacia Duster – 13'900 Dollar, umgerechnet rund 12'500 Franken! Für Perleffekt-Lackierungen werden 22'400 Franken (24'800 Dollar) fällig – das entspricht in etwa dem Wert eines neuen VW Golf (ab 22'900 Fr.).

Noch teurer wirds bei den beiden Candy-Farbtönen «Apple Red» und «Sweet Mandarin», die saftige 57'100 Franken (63'300 Dollar) extra kosten – dafür könnte man sich schon fast ein BMW 4er Cabrio gönnen (ab 57'700 Fr.).

Sichtkarbon für zwei 911er

Richtig durchgeknallt werden die Preise beim Karbon-Finish. Schon das Standard-Sichtkarbon, aus dem jede Karosserie des Jesko besteht, schlägt mit 264'000 Franken (292'000 Dollar) zu Buche – stattdessen könnte man sich auch zwei nagelneue Porsche 911er (ab 130'900 Fr.) in die Garage stellen. Für nochmal knapp einen Volvo V60 mehr (ab 49'700 Fr.), rund 312'000 Franken (346'100 Dollar), gibts das Karbon auch in den Farben Grün, Blau, Rot oder Lila.

Doch für den ganz besonderen Effekt legt der potente Sportwagenfan dann ziemlich genau 400'000 Franken (443'400 Dollar) drauf – für diese Summe, für die sich andere eine Luxuslimousine à la Rolls-Royce Phantom leisten, gibts bei Koenigsegg ein eigens entwickeltes Naked-Carbon-Finish, bei dem das Karbon möglichst unbehandelt bleibt und dadurch einen «Wet-Effekt» bekommt.

Düsen im Wert eines Kleinwagens

Für fast schon schlappe 40'000 Franken (43'700 Dollar) – also in etwa dem Wert eines neuen Skoda Octavia RS (ab 45'340 Fr.) – können sich die Koenigsegg-Kunden ihren Hypersportler mit mittigen Streifen aus echtem Blattgold (!) veredeln lassen. Und wer die Felgen passend zur Karosse in Echtcarbon aufziehen lassen möchte, bezahlt nochmals den Wert eines Mercedes GLE Coupé (ab 94'500 Fr.) – knapp 105'000 Dollar. Dagegen sind die Lüftungsdüsen aus schwarzem Aluminium im Cockpit mit rund 14'000 Franken (15'700 Dollar) – so viel wie ein brandneuer Hyundai i10 (ab 12'990 Fr.) plus Extras – ja schon wieder ein echtes Schnäppchen.

Nur ein Exemplar pro Woche

Am Ende von Khoshbins Einkaufstour stehen rund 3,1 Millionen Franken (3,42 Mio. Dollar) auf der Rechnung, womit der Unternehmer Extras im Wert von etwa 600'000 Dollar (fast 550'000 Franken) obendrauf gepackt hat. Jetzt ist erstmal Geduld gefragt: Bis Khoshbin seinen Koenigsegg Jesko in seinen exklusiven Fuhrpark stellen darf, dauerts noch: Die Produktion beginnt Ende des Jahres und pro Woche wird nur ein Exemplar gefertigt!

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