Gumperts Nathalli lässt auf der Rennstrecke die Hüllen fallen
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Offizieller Trailer:Gumperts Nathalli lässt die Hüllen fallen

Elektrosportler mit Methanol-Brennstoffzelle
Gumperts Nathalie lässt die Hüllen fallen

Roland Gumpert entwickelte für Audi einst den Quattro-Antrieb. Ging dann vor drei Jahren mit seiner eigenen Firma pleite und kehrt nun mit seinem chinesischen Partner Fu Quiang von Aiways sowie dem Elektrosportler Nathalie auf die grosse Autobühne zurück.
Publiziert: 03.03.2019 um 07:57 Uhr
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Aktualisiert: 27.07.2022 um 10:51 Uhr
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Gestatten: Gumpert Nathalie!
Foto: zvg.
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Raoul SchwinnenRedaktor Auto & Mobilität

Wir erinnern uns, wie Roland Gumpert am Genfer Autosalon einst schimpfte: «Elektroautos sind scheisse!» Der frühere Audi-Entwickler mit Benzin im Blut lieferte auch gleich die Begründung: «Zu wenig Reichweite, zu schwer und durch die Brandgefahr zu riskant.» Seither ist etwas Zeit ins Land gezogen – und Gumpert mit seiner damaligen Sportwagenmanufaktur 2014 pleitegegangen. Obwohl inzwischen 74-jährig, lässt sich der kreative Ingenieur nicht unterkriegen und kehrt mit der gemeinsam mit seinem langjährigen chinesischen Freund Fu Quiang 2017 gegründeten Gumpert Aiways Automobile GmbH an den Genfer Salon zurück. Um uns mit dem nach seiner Tochter benannten Sportboliden Nathalie zu überraschen – notabene einem Strassenrenner mit Elektroantrieb!

In 2,5 Sekunden auf Tempo 100

Fragt man Gumpert heute zu Elektroautos, hat er seine Meinung nicht geändert. Er hält weiterhin nichts von «Steckerautos». Seine Argumente kennen wir. Gumperts optisch an einen Mix aus Nissan GT-R und Audi TT erinnernde Nathalie ist denn auch kein normaler Elektrosportler. Mal abgesehen davon, dass er über vier (!) E-Motoren mit total über 800 PS Leistung verfügt und atemberaubende Fahrleistungen erreicht (0–100 km/h in 2,5 s, Spitze 300 km/h), generiert Nathalie ihren Strom für den 60 kWh-Akku aus einer Brennstoffzelle an Bord.

Wasserstoff aus Methanol-Wassergemisch

Diese funktioniert aber nicht mit Wasserstoff, sondern mit Methanol. Also jener alkoholischen Flüssigkeit, die ähnlich unkompliziert und schnell zu betanken ist wie Benzin, aber nur ein Drittel kostet und im Gegensatz zu Wasserstoff keine Druckbetankung braucht. Gumpert: «So umgehen wir die Gefahren, die flüssiger oder gasförmiger ungebundener Wasserstoff in sich trägt, weil er hochexplosiv, flüchtig und leicht brennbar ist.» Gumperts Methanol-Powercell arbeitet nach dem «High Temperature Proton Exchange Membrane»-Prinzip. Der Wasserstoff wird mittels katalytischer Reaktion aus einem Methanol-Wassergemisch gewonnen. Den dabei anfallenden Wasserstoff-Überschuss nutzt er, um die Temperatur für die Reaktion in Gang zu halten. Gumpert: «So kommen wir auf einen elektrischen Wirkungsgrad von 45 Prozent.»

In drei Minuten gefahrlos betankt

Oder wie es Roland Gumpert kürzlich dem deutschen Bundesminister Andreas Scheuer bei einem Besuch in dessen Ministerium mit einfachen Worten erklärte: «Mir war wichtig, ein Elektroauto zu bauen, das nicht stehen bleibt, wenn die Batterie leer ist. Es soll vielmehr seine Elektrizität während der Fahrt selbst produzieren. Wir setzen dazu eine Brennstoffzelle ein, die den Wasserstoff aus einem Methanol-Wasser-Gemisch gewinnt. Uns ist also ein Wasserstoffauto gelungen, das mit Methanol und Wasser fährt und in drei Minuten nachgetankt ist.»

500 Autos für 400'000 bis 500'000 Euro

Ab 2020 wird die Gumpert Aiways Automobil GmbH in Ingolstadt den Supersportwagen Nathalie in einer exklusiven Kleinserie von 500 Stück auflegen. Der Preis? Gumpert verrät nur so viel: «Er wird über 400'000, aber garantiert unter 500'000 Euro liegen.» Zudem kündigt der Tüftler für nächste Woche in Genf eine zusätzliche Premiere an: «Dort wird ‹Nathalie Race› ihre Hüllen fallen lassen. Lassen Sie sich überraschen.»

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