Bei dem Werk handelt es sich um die Darstellung einer Ratte mit einem Teppichmesser. Es fand sich auf der Rückseite eines grossen Verkehrsschildes in der Nähe des Museums Centre Pompidou. Im September 2019 war es bei einer nächtlichen Aktion mit Hilfe eines gemieteten Krans und einer Kreissäge entwendet worden.
Der nun Verurteilte hatte während des Prozesses erklärt, dass er im Auftrag des Künstlers selber gehandelt habe. Ausserdem habe ein Graffiti auf einem Strassenschild «keinen Wert», betonte er. Er habe das «kapitalistische System» kritisieren wollen, das entscheide, welche Werke wertvoll seien und welche nicht.
Nicht der erste Fall
Das Gericht liess sich davon nicht überzeugen. Der Mann wurde zudem zur Zahlung eines Schadenersatzes in Höhe von etwa 6500 Euro an das Museum Centre Pompidou verurteilt. Die Ratte mit dem Cutter ist bislang nicht wieder aufgetaucht.
Die französische Justiz hatte bereits 2022 acht Männer wegen des Diebstahls eines Banksy-Werks verurteilt. Damals handelte es sich um ein Graffiti auf einer Tür des Konzertsaals Bataclan, das den Opfern des Anschlags von 2015 dort gewidmet war.
Banksy erregt mit seinen Kunstwerken immer wieder Aufsehen. Seine Werke sind zu Millionenbeträgen verkauft worden. Über die Identität des Künstlers wird seit Jahren spekuliert, er selbst hält sich aus der Öffentlichkeit heraus.