«Zutiefst verstörender» Fall in Australien
Erzieher wegen 1623 Kindesmissbrauchsfällen angeklagt

Ein ehemaliger Erzieher ist in Australien wegen 1623 Missbrauchsdelikten an 91 Kindern angeklagt worden. Der Mann soll zahlreiche seiner Taten auf Video festgehalten haben. Eine zuständige Kommissarin bezeichnet die Verbrechen als «zutiefst verstörend».
Publiziert: 01.08.2023 um 15:28 Uhr
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Aktualisiert: 01.08.2023 um 20:26 Uhr
In Australien wird einem Ex-Erzieher vorgeworfen, über 1600 Kindesmissbrauchsdelikte begangen zu haben. Im August wurde der Mann verhaftet.
Foto: AFP

Ein Missbrauchsskandal aus Australien sorgt derzeit weltweit für Schlagzeilen. Ein ehemaliger Erzieher (45) muss sich wegen 1623 Missbrauchsdelikten an 91 Kindern vor der Justiz verantworten. Das berichten australische Medien.

Der mutmassliche Täter soll die Straftaten zwischen 2007 und 2022 in Brisbane, in Sydney und im Ausland begangen haben. Unfassbar: Der Erzieher hat zahlreiche seiner Taten auf Video festgehalten. Medienberichten zufolge haben die Behörden im Zuge der Ermittlungen 4000 Fotos und Videos sichergestellt, auf denen Kindesmissbrauch zu sehen war. Das Videomaterial stamme aus einem Dutzend der Kindertagesstätten, in denen der Angeklagte tätig war.

Über 100-mal Geschlechtsverkehr mit einem unter 10-jährigen Kind

Wie die Australian Federal Police mitteilt, soll es sich bei sämtlichen Opfern um präpubertäre Mädchen gehandelt haben. Bei den über 1000 Kindesmissbrauchsdelikten handle es sich in 136 Fällen um Vergewaltigung und in 110 Fällen um Geschlechtsverkehr mit einem Kind unter zehn Jahren.

Zudem muss sich der Mann unter anderem wegen unsittlichem Verhalten gegenüber Kindern, wegen Herstellung und Verbreitung von Material, das Kindesmissbrauch zeigt, und wegen schwerer Vergewaltigung vor der Justiz verantworten. Justine Gough, die stellvertretenden Kommissarin, bezeichnete die mutmasslichen Verbrechen als «zutiefst verstörend» und «unbegreiflich».

Wie die Polizei weiter mitteilt, konnten inzwischen alle australischen Kinder, die in den Videos auftauchen, identifiziert werden. Nun müsse noch die Identität jener vier Kinder geklärt werden, die offenbar im Ausland Opfer eines Sexualdelikts wurden. Dies werde in Zusammenarbeit mit den internationalen Behörden geschehen. Der erste Gerichtstermin ist für den 21. August in Brisbane angesetzt. (dzc)

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