«Es herrschte eine komische Stimmung an Bord», sagt Blick.ch-Leser Philippe S.* heute Morgen. Er flog gestern Abend mit Easyjet von Zypern nach Basel. Für die komische Stimmung waren sechs Männer verantwortlich.
Die Männer - fünf Türken und ein Algerier mit französischen Pässen - waren am Samstag von Basel nach Zypern geflogen. Doch dort durften sie nicht einreisen. Eine Abklärung bei Interpol hatte ergeben, dass drei der Männer - zwei Türken und der Algerier - islamistischen Extremisten nahestehen. Der Justiz-Minister Ionas Nicolaou sprach von «starken Verbindungen zu Terror-Gruppen».
«Mir war klar, dass sie mit uns fliegen»
Die zyprischen Behörden entschieden daraufhin, die Männer wieder zurück nach Basel zu schicken (Blick.ch berichtete). Gestern Abend war es dann so weit.
«Mir war von Anfang an klar, dass die Männer mit uns fliegen», sagt S. Und tatsächlich: Nachdem in Zypern die meisten Passagiere Platz genommen hatten, dauerte es einen Moment, dann stiegen die sechs Männer einzeln ins Flugzeug. Ohne spezielle Begleitung.
«Die Crew verteilte die Männer im Flugzeug und brachte jeden persönlich an seinen Platz.» Einer der Männer sass gleich hinter S. «Meine Frau hatte grosse Angst. Der Crew merkte man aber nichts an.»
Dann hob das Flugzeug ab. S. war angespannt. «Ich machte mich schon innerlich bereit einzugreifen, falls etwas passieren sollte.»
Französische Polizei wartete vor dem Flugzeug
Doch das war nicht nötig. «Die Stimmung war zwar komisch, denn wahrscheinlich wussten die meisten, was da läuft. Doch die sechs Männer verhielten sich ganz ruhig.»
Gegen 22.20 Uhr landete der Airbus in Basel. «Der Pilot machte eine Durchsage und sagte, dass wir uns wieder hinsetzen sollen. Zuerst würden sechs Männer von der französischen Polizei abgeführt.»
Dann verliessen die mutmasslichen Islamisten einer nach dem anderen das Flugzeug. Draussen stand die französische Polizei und nahm sie mit.
Danach nahm sie die Personalien der Männer auf und liess sie dann wieder frei, wie die Zeitung «L'Alsace» laut der «Basler Zeitung» schreibt.
Die Wohnungen der Männer, die in Colmar leben, seien bereits am Montagabend durchsucht worden. Laut der französischen Polizei gelten die Männer als Bedrohung für die nationale Sicherheit und werden überwacht.
«Sie sind bekannt als Islamisten, aber es gibt keinen Hinweis darauf, dass sie ein Delikt planten», sagte der Präfekt von Haut-Rhin, Pascal Lelarge, zu «L'Alsace». (sas)
* Name der Redaktion bekannt