Grösste Demo seit 15 Jahren
500'000 Brexit-Gegner gehen in London auf die Strasse

Es war einer der grössten Protestzüge in London seit vielen Jahren: Mehr als eine halbe Million Menschen haben nach Veranstalterangaben am Samstag in der britischen Hauptstadt gegen den Brexit demonstriert. Sie fordeten eine zweite Abstimmung zum EU-Austritt.
Publiziert: 20.10.2018 um 15:02 Uhr
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Aktualisiert: 16.11.2018 um 16:53 Uhr
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Hunderttausende demonstrieren gegen den Brexit
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Protestzug der Kampagne «People's Vote»:Hunderttausende demonstrieren gegen den Brexit

Sie sind laut – und viele: Mehr als eine halbe Million Briten protestierten am Samstag gegen den Brexit, so berichten die Veranstalter. «Das ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich mich politisch engagiere», sagt ein 69-jähriger Demonstrant aus dem Südwesten Englands.

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An dem Protestzug bei Sonnenschein nehmen auch zahlreiche Studenten teil. Sie waren beim Brexit-Referendum 2016 noch zu jung, durften ihre Stimme nicht abgeben. Damals hatte eine knappe Mehrheit (52 Prozent) der Briten für den Austritt gestimmt.

Viele Demonstranten reisten von weit an

Der Protestzug führte durch das Zentrum Londons bis zum Parlament. Die Veranstalter hatten rund 100'000 Teilnehmer erwartet, die Zahl wurde aber weit übertroffen. Offizielle Behördenzahlen gab es zunächst nicht. Es könnte sich Medienberichten zufolge um die grösste Demonstration seit 15 Jahren in der Hauptstadt handeln

Viele Demonstranten nahmen sehr weite Anreisen auf sich, etwa von den mehr als 1000 Kilometer entfernten Orkney-Inseln vor der Nordküste Schottlands. An dem Protestzug beteiligen sich auch EU-freundliche Abgeordnete der regierenden Konservativen und Londons Bürgermeister Sadiq Khan. Der Labour-Politiker schrieb bei Twitter von einem «historischen Moment in unserer Demokratie».

Austrittsdatum Ende März 2019 ist anvisiert

Grossbritannien will sich bereits Ende März 2019 von der Europäischen Union trennen. Die Verhandlungen zwischen London und Brüssel stecken aber in der Sackgasse. Premierministerin Theresa May steht gleich von mehreren Seiten unter Druck, auch in ihrer eigenen Partei. Sie hatte allerdings schon zuvor klar gemacht: Ein zweites Referendum soll es nach ihrem Willen nicht geben.

Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich London ohne Abkommen von der Staatengemeinschaft löst. Dies würde Folgen für alle Lebensbereiche haben und voraussichtlich zu wirtschaftlichen Einbussen führen. Viele Unternehmen treffen bereits Vorkehrungen. (SDA/kin/szm)

Brexit

Am 23. Juni 2016 stimmte Grossbritannien für den Austritt aus der Europäischen Union. Zur Zeit verhandeln die EU und das Vereinigte Königreich über die Austrittsbedingungen. Alle aktuellen Informationen gibt es immer hier.

Die EU-Aussen- und Europaminister entscheiden am späten Montagnachmittag in Brüssel, in welche EU-Länder die beiden zurzeit noch in London ansässigen EU-Agenturen umgesiedelt werden sollen. Dabei handelt es sich um die prestigeträchtigen EU-Arzneimittel- und die Bankenaufsichtsbehörde.
Nach Angaben der britischen Regierung soll der Austritt am 31. Oktober 2019 rechtskräftig werden.
KEYSTONE/AP/MATT DUNHAM

Am 23. Juni 2016 stimmte Grossbritannien für den Austritt aus der Europäischen Union. Zur Zeit verhandeln die EU und das Vereinigte Königreich über die Austrittsbedingungen. Alle aktuellen Informationen gibt es immer hier.

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