Ihr Verschwinden ist mysteriös, ihr Schicksal bewegt die USA: Seit mehr als zwei Wochen wird Gabrielle «Gabby» Petito (22) vermisst. Von einem Roadtrip mit ihrem Freund Brian Laundrie (23) kehrte sie nicht mehr nach Florida zurück. Gegenüber der Polizei verweigert ihr Freund jede Aussage.
Wie der Sender CBS News berichtet, prüfen die Behörden nun einen möglichen Zusammenhang zwischen Petitos Verschwinden und einem ungelösten Mordfall.
Zwei Frauen erschossen
Konkret geht es um Kylen Schulte (†24) und Crystal Turner, die auf einem Campingplatz in der Nähe von Moab im US-Bundesstaat Utah erschossen wurden. Auch Petito und Laundrie hatten sich in dieser Ortschaft aufgehalten – nur sechs Tage vor dem Leichenfund.
An jenem Tag geriet das Paar aneinander. Es kam zum Streit, die Polizei musste ausrücken. Die Beamten filmten den Einsatz mit einer Bodycam. Die Aufnahmen wurden am Donnerstag von den Behörden veröffentlicht. Darauf ist zu sehen, wie die 22-Jährige weinend in einem ausgebauten weissen Ford Transit sitzt. Mit diesem Wagen war das Paar im Juli zu seiner Reise quer durch die USA aufgebrochen. Anzeige wurde nach dem Polizei-Einsatz keine erstattet.
Laut der Polizei kann ein Zusammenhang zwischen den zwei toten Frauen und dem plötzlichen Verschwinden der 22-Jährigen nicht ausgeschlossen werden. Dennoch gelte der Fall Petito gegenwärtig noch als Vermisstenfall.
Freund von Petito schweigt bislang
Am 1. September kehrte der Freund laut Polizei zurück nach Hause, zehn Tage später meldeten Petitos Eltern ihre Tochter als vermisst. Die Ermittler haben den Lieferwagen mittlerweile beschlagnahmt. Sowohl die Familie der Vermissten als auch die Polizei appellieren an Petitos Freund - der in einigen Berichten auch als ihr Verlobter bezeichnet wird – sich zu äussern.
Ein Anwalt des Freundes erklärte in US-Medien jedoch, er habe seinem Mandanten zum Schweigen geraten, da die Polizei sich bei Ermittlungen häufig zunächst auf die Partner konzentriere. Der 23-Jährige gilt polizeilich als «Person von Interesse». (bra/SDA)