20 Tote bei Überflutungen in den USA
Fluten reissen Vater Zwillinge aus den Armen

Im US-Bundesstaat Tennessee kommt es am Wochenende zu verheerenden Überflutungen. Mindestens 20 Menschen sterben.
Publiziert: 23.08.2021 um 08:06 Uhr
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Aktualisiert: 23.08.2021 um 10:05 Uhr
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Heftige Überflutungen im US-Bundesstaat Tennessee.
Foto: keystone-sda.ch

Zwei grosse Unwetterlagen haben am Wochenende Hunderttausende Menschen in den Vereinigten Staaten getroffen: Nach Überschwemmungen durch starke Regenfälle haben Behörden im US-Bundesstaat Tennessee am Sonntag die Opferzahl auf mindestens 21 Tote nach oben korrigiert.

Rund 20 weitere Personen würden noch vermisst, sagte Sheriff Chris Davis aus Humphreys County, einem Landkreis rund 100 Kilometer westlich von Nashville, einem Bericht der Tageszeitung «The Tennessean» zufolge.

115'000 Haushalte ohne Strom

Fernsehbilder hatten Aufräumarbeiten und grosse Schäden gezeigt, unter anderem davongespülte Autos und weggeschwemmte Häuser. Die Niederschlagsmengen hätten Rekordwerte für den Bundesstaat erreicht, hiess es weiter.

Einem Bericht des Senders WSVM zufolge hat ein Vater seine zwei sieben Monate alten Zwillinge in den Wassermassen verloren. Die Fluten hätten sie ihm «aus den Händen gerissen», berichtete WSVM unter Berufung auf die lokalen Behörden.

Der Tropensturm «Henri» verlief am Sonntag dagegen entlang der Nordostküste der USA trotz heftiger Regenfälle glimpflicher als befürchtet. Laut Hurrikanzentrum NHC hatte die Geschwindigkeit deutlich abgenommen, der Sturm bringe aber immer noch heftige Regenfälle und mögliche Überflutungen mit sich, hiess es weiter.

Henri war am Sonntagmittag (Ortszeit) nahe der Stadt Westerly im Bundesstaat Rhode Island auf die Küste getroffen und habe dabei Geschwindigkeiten von rund 95 Stundenkilometer erreicht. Laut der Webseite «poweroutage.us» waren am Nachmittag rund 115'000 Haushalte zumindest kurzfristig ohne Strom, am späten Abend hatte sich diese Zahl bereits wieder halbiert.

Biden bietet Unterstützung an

US-Präsident Joe Biden rief am Sonntagnachmittag (Ortszeit) die Bürger trotz der sich abschwächenden Winde zur Vorsicht auf. «Wir nehmen den Sturm wegen seiner Grösse, seiner Sturmfluten und wegen der Regenfälle, die er auslöst, sehr ernst», sagte er.

Den Betroffenen des Sturms in Tennessee drückte Biden sein Beileid aus. Er habe sein Team angewiesen, dem Gouverneur des Bundesstaates die Hilfe des Bundes zuzusagen. «Wir bieten jede Unterstützung an, die sie in diesem furchtbaren Augenblick benötigen», sagte Biden. Der republikanische Senator Bill Hagerty hatte daraufhin erklärt, dieses Hilfsangebot annehmen zu wollen.

Konzert musste abgebrochen werden

«Henri» war am Sonntagmorgen (Ortszeit) zu einem Tropensturm heruntergestuft worden. Betroffen von Sturmfluten könnten die vor der US-Metropole New York liegende Insel Long Island sowie Teile von Massachusetts, Rhode Island und Connecticut sein, hatte es geheissen. Warnungen vor Überschwemmungen waren in verschiedenen Dringlichkeitsstufen für mehr als 35 Millionen Menschen ausgerufen worden.

Schon in der Nacht zum Sonntag hatten erste Regenausläufer von «Henri» den Bundesstaat New York und andere US-Staaten im Nordosten erreicht. In New York City musste wegen eines schweren Gewitters ein Grosskonzert zum erhofften Ende der Corona-Pandemie im Central Park mit Dutzenden Stars abgebrochen werden. Die Stadt blieb am Sonntag aber trotz heftiger Regenfälle von schlimmeren Schäden verschont.

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