Wollte seinem Vater einen Gefallen tun
Millionärs-Sohn (†19) in Titan hatte Angst vor Tauchgang

Der jüngste Passagier an Bord des implodierten Mini-U-Boots Titan, ein 19-jähriger Student, wollte seinem Vater mit dem Tauchgang zur Titanic einen Gefallen erweisen. Lust auf das Abenteuer hatte der junge Mann nicht. Laut seiner Tante hatte er Angst davor.
Publiziert: 23.06.2023 um 03:00 Uhr
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Aktualisiert: 23.06.2023 um 10:42 Uhr
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Suleman Dawood (†19) mit seinem Vater Shahzada (†48). Der Student wollte seinem Vater mit dem Tauchgang zur Titanic einen Gefallen zum Vatertag erweisen.
Foto: AFP

Der 19-jährige Student, der mit seinem schwerreichen Vater mit an Bord des Titan-U-Boots war, hatte offenbar Angst vor dem Tauchgang zum Wrack der Titanic. Wie seine Tante mit gebrochenem Herzen erzählt, wollte Suleman Dawood (†19) seinem Vater Shahzada (†48) einen Gefallen zum Vatertag machen. Im angelsächsischen Raum wird der Vatertag am dritten Sonntag im Juni gefeiert. Vater und Sohn sowie drei Mitpassagiere kamen beim Tauchversuch ums Leben. Die Tiefeseekapsel implodierte schon kurz nach Tauchbeginn am Sonntag. Am Donnerstag wurden auf dem Meeresboden nahe der Titanic Überreste der zerborstenen Titan entdeckt.

Der pakistanische Geschäftsmann Dawood, einer der reichsten Männer in seiner Heimat, sei ganz vernarrt in das Schiffsunglück von 1912 und das Titanic-Wrack gewesen, sagte dessen Schwester Azmeh Dawood dem US-Sender NBC News. Ihr Neffe Suleman dagegen «hatte keinen grossen Bock» auf das Abenteuer. Er habe sich gezwungen gesehen, seinem Vater den Gefallen zu erweisen, ihn auf den Meeresgrund in 3800 Metern Tiefe zu begleiten.

Einem Verwandten zufolge habe der 19-Jährige gesagt, dass er sich vor der Reise fürchte, so seine Tante. Sie wird von Gedanken an das Unglück gequält: «Ich denke an Suleman, der 19 Jahre alt ist und da drin vielleicht nach Luft schnappt. Es lähmt mich, um ehrlich zu sein.»

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«Du bist tot, bevor du es merkst»

Bei der Unglücksursache handelte es sich laut der US-Küstenwache wohl um eine heftige Implosion. Für die fünf Passagiere ging womöglich alles zu schnell, als dass sie noch in Panik hätten geraten können.

Der französische Tiefseeforscher Paul-Henri Nargeolet (†77), der sich mit an Bord befand, hatte 2019 in einem Interview gesagt, dass es bei Problemen bei einem Tauchgang wohl kaum Rettung gebe. «Wenn etwas Schlimmes passiert, ist es egal, ob du elf Meter oder elf Kilometer tief bist. Wenn du in sehr tiefem Wasser bist, bist du tot, bevor du merkst, dass etwas passiert, also ist es einfach kein Problem.» (kes)

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