Die Seen in der Badain-Jaran-Wüste, einem Teil der Wüste Gobi in Zentral-Nord-China, sind sehr skurril. Sie scheinen aus dem Nichts Wasser ziehen zu können, haben ungewöhnliche Farben – und die umliegenden Dünen können singen.
Wissenschaftler haben nun Antworten auf verschiedene Fragen zu der einzigartigen Wüste und insbesondere deren Naturschauspiele gefunden.
Widersprüchliche Theorien
Laut Travelbook werden die nie austrocknenden Seen wohl aus Quellen gespeist, die unterirdisch in der Wüste verlaufen. Die Quellen beziehen ihr Wasser wiederum durch Schmelzwasser aus den Bergregionen. Der Niederschlag trägt ebenfalls seinen Teil dazu bei, dass die Seen nie austrocknen.
Doch es gibt Gegner dieser Theorie, die sie in ihrer Studie «Origin of water in the Badain Jaran desert» aufzeigen. Laut dieser Studie gäbe es keine klaren Fakten, dass die Seen unterirdisch gespeist würden. Die Theorie, dass die Seen durch Meteoriteneinschläge entstanden seien, liege viel näher.
Farbige Seen, Dünen mit Gesangstalent und Artenvielfalt
Die Seen trocknen jedoch nicht nur nie aus, sondern haben auch verschiedene Farben. Laut Wissenschaftlern kann diese Färbung durch zwei Sachen hervorgerufen werden. Zum einen könnten spezielle im Wasser vorkommende Mineralien für die Färbung sorgen, oder Mikro-Organismen, die sich für die Färbung verantwortlich zeichnen. Die Seen gaben der Wüste auch ihren Namen: Badain Jaran bedeutet so viel wie «Wunderseen».
Dass die Dünen rund um die Seen Geräusche erzeugen, rührt daher, dass sich die Sandkörner aneinander reiben. Dies erzeugt einen Ton, den man kilometerweit hören kann. Beschreiben kann man den Ton als eine Art gleichmässiges Brummen.
Mindestens so wunderlich wie die Wunderseen ist aber auch die Tatsache, dass Badain Jaran eine für Wüsten ungewöhnliche Artenvielfalt aufweist: In den Seen finden sich unter anderem Fische und Muscheln, an Land diverse Vögel und viele nachtaktive Tiere.
Die Unesco zieht in Betracht, die Badain-Jaran-Wüste mit ihren Wunderseen als Weltkulturerbe auszuzeichnen. (myi)