Herkunft der geheimnisvollen Obelisken geklärt
Felsen von Stonehenge sollen aus 25 Kilometer entferntem Ort kommen

Forscher wollen eines der vielen Rätsel um die prähistorische Stätte Stonehenge im Süden Englands gelöst haben: Laut einer am Mittwoch veröffentlichten Studie im Fachmagazin «Science Advances» kommen die Felsen aus West Woods.
Publiziert: 29.07.2020 um 23:45 Uhr
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Aktualisiert: 31.07.2020 um 12:15 Uhr
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Rätselhaftes Stonehenge.
Foto: Getty Images

West Woods liegt rund 25 Kilometer entfernt von Stonehenge. «Ich glaube, wir hatten es hier mit einer sehr organisierten Gesellschaft zu tun», sagte der Hauptautor der Studie, David Nash, über die Erbauer der Stätte. Nash geht davon aus, dass diese sich aus pragmatischen Gründen für den nahegelegenen Ort entschieden haben.

Eine neue Technik ermöglichte es dem Team um Nash, mit tragbaren Röntgengeräten die chemische Zusammensetzung des Gesteins zu analysieren, die zu 99 Prozent aus Kieselerde bestehen und Spuren verschiedener anderer Sedimente enthalten.

«Das zeigte uns, dass die meisten Steine eine gemeinsame Zusammensetzung haben», erklärte Nash. Das habe zur Erkenntnis geführt, dass «wir nach einer Hauptquelle suchen».

Bis zu 30 Tonnen schwere Brocken

Frühere Studien hatten bereits ergeben, dass die kleineren Steine in Stonehenge aus Wales kamen, etwa 200 Kilometer westlich von der Stätte. Die neuen Ergebnisse untermauern die Theorie, dass die grossen Felssteine zur gleichen Zeit nach Stonehenge gebracht wurden – um 2500 v. Chr. Das wiederum widerspricht einer früheren Vermutung, wonach ein als «Fersenstein» bekannter Megalith aus der unmittelbaren Umgebung des Ortes stammt und noch vor den anderen Steinen errichtet wurde.

Wie die frühen Briten in der Lage waren, die bis zu 30 Tonnen schweren Felsbrocken über eine Entfernung von 25 Kilometern zu transportieren, ist bislang unbekannt. Die vorherrschende Meinung geht davon aus, dass sie auf Schlitten gezogen wurden.

Die Megalithsteine geben den Forschern seit Jahrhunderten Rätsel auf. Die gängigste Theorie für ihre Entstehung lautet, dass Menschen schon in der damaligen Zeit den astronomischen Kalender verstanden hätten. Die Steine von Stonehenge wurden demnach auf die Sonnenwende ausgerichtet. Im Jahr 1986 wurde die Stätte in die Welterbe-Liste der Unesco aufgenommen. (SDA/kes)

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