Alte Videos zeigen Ausschnitte der Militäranlage
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Als Raketenbasis gebaut:Alte Videos zeigen Ausschnitte der Militäranlage

«Wir wussten zunächst nicht, was es war»
NASA-Forscher entdecken geheime Stadt unter dem Eis

Sensationelle Entdeckung in Grönland! NASA-Forscher haben 30 Meter unter dem Eis, eine verlassene Militäranlage aus dem Kalten Krieg gefunden. Camp Century sollte als geheime Raketenbasis dienen.
Publiziert: 27.11.2024 um 11:30 Uhr
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Aktualisiert: 27.11.2024 um 14:11 Uhr
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Tief unter dem Eis von Grönland haben Forscher der NASA eine kuriose Entdeckung gemacht.
Foto: NASA

Auf einen Blick

  • NASA entdeckt unterirdische Stadt unter grönländischem Eis
  • Camp Century war geheimes Militärprojekt für Atomraketen im Kalten Krieg
  • Projekt kostete über 25 Milliarden Dollar und wurde 1967 aufgegeben
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Johannes HilligRedaktor News

Es klingt wie der Beginn eines Hollywood-Films: Wissenschaftler der NASA haben in Grönland eine unterirdische Stadt entdeckt, die 30 Meter unter dem Eis begraben liegt.

Nach Angaben der Raumfahrtbehörde waren die Forscher schockiert, als ihre hochmoderne Radartechnologie tief unter dem Eis der Tundra des Inselgebiets Spuren menschlicher Bauten entdeckte. Aber was hat es damit auf sich? Die Lösung des Rätsels: Es handelt sich um eine vergessene Militäranlage der USA aus der Zeit des Kalten Krieges, wie die NASA in einer Mitteilung schreibt.

Der Name der Mission: «Project Iceworm»

Der Bau von Camp Century begann im Jahr 1959, doch wurde die Basis 1967 aufgegeben, da es zu teuer und zu schwierig war, den Einsturz der Tunnel in der sich ständig verändernden Eisschicht zu verhindern. Die Anlage sollte im Falle eines nuklearen Kampfes gegen die Sowjetunion einen entscheidenden, taktischen Vorteil bieten. Der Name der Mission: «Project Iceworm» (zu Deutsch: Projekt Eiswurm). 

Camp Century sollte ursprünglich dreimal so gross sein wie Dänemark (zu dem Grönland gehört), also 132'000 Quadratkilometer umfassen und über 2000 Feuerstellungen verfügen, von denen im Falle eines Atomkriegs mit den Sowjets 600 Raketen abgefeuert werden sollten.

Fund war purer Zufall

Die umfassenden Militärpläne wurden vor dem Königreich Dänemark, dem Grönland gehört, geheim gehalten. Die USA teilten dänischen Behörden mit, das Projekt diene ausschliesslich wissenschaftlichen Forschungszwecken. 

Der jetzige Fund der Anlage war purer Zufall. Bei der Untersuchung der arktischen Eisflächen tauchten auf dem Radar plötzlich seltsame Bilder auf. Die Wissenschaftler waren erstaunt und setzten daher ein spezielles Radargerät ein. Konkret kam das Uninhabited Aerial Vehicle Synthetic Aperture Radar (UAVSAR) zum Einsatz.

Dadurch konnten die Forscher die Oberfläche der Eisdecke, ihre inneren Schichten und das darunterliegende Grundgestein erfassen. Das kann man sich so vorstellen, wie ein grosses Ultraschallgerät beim Arzt. Und auf einmal tauchten auf den Bildern Tunnelsysteme auf.


 

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