Er fühle sich nicht gut und wolle zu Hause bleiben, erklärte Mateja Z.* (15) am vergangenen Donnerstag seiner Mutter (42). Doch in Wahrheit setzte der 15-Jährige damit seinen furchtbaren Plan in Gang. Er tauchte in seiner Schule mit einer Waffe auf und schoss einem Mitschüler (†15) in den Kopf. Die Pistole soll er aus dem Waffenschrank seines Grossvaters gestohlen haben. Offenbar wusste er, wo sich der versteckte Schlüssel befand und gelangte so an eine alte Beretta, wie «Bild» berichtet.
Deswegen ermittelt die Polizei jetzt auch gegen die Eltern des 15-Jährigen. «Natürlich hängen wir jetzt mit drin, weil die Waffe aus unserem Haus stammt. Sie war aber ordnungsgemäss verschlossen», sagte die Mutter von Mateja Z. zur «Bild». Ob dies tatsächlich der Fall war, untersucht nun die Polizei und ermittelt wegen des Verdachts eines möglichen Verstosses gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz.
«Wir gelten jetzt als Mörderfamilie»
Gleichzeitig kommen schreckliche Details der Tat ans Licht: Der 15-Jährige soll sein Opfer zunächst mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen und versucht haben, den Teenager anzuzünden. Laut dem «Offenburger Tageblatt» scheiterte dieser Versuch an einem defekten Feuerzeug. Es folgte der tödliche Kopfschuss.
«Wir gelten jetzt als Mörderfamilie», sagte die Mutter von Mateja Z. weiter zur «Bild». Neben der Waffe könnte auch die brennbare Flüssigkeit aus dem Haus der Familie stammen. «Die Polizisten kamen zweimal zur Hausdurchsuchung. Ich wurde auch gefragt, woher mein Sohn die brennbare Flüssigkeit hatte. Ausser den Öltanks im Keller habe ich nur ein Lampenöl. Das wurde mitgenommen.»
Gab es ein Streit um ein Mädchen?
Natürlich leide sie mit der Familie des Opfers mit. «Sie tun mir ganz arg leid.» Doch auch für sie selbst sei das Ganze nicht einfach: «Aber auch mir hat es den Boden unter den Füssen weggezogen. Mateja ist mein einziges Kind.»
Die Hintergründe der Horror-Tat sind noch unklar. Ihr Sohn und das Opfer seien nicht unbedingt Freunde gewesen, so die Mutter. «Ich habe auch gehört, dass es Streit um ein Mädchen gegeben haben soll. Aber das reicht doch als Motiv nicht.»
Mateja Z. soll sich ausserdem intensiv mit Amokläufen an zwei Schulen beschäftigt haben und in letzter Zeit verschlossen gewesen sein. Er habe kaum noch geredet. Wegen der Ermittlungen gegen die Eltern dürfen sie Mateja Z. erst am 22. November in der Untersuchungshaft besuchen. (gs)
* Name bekannt