Der türkische Star-Gastronom, Influencer und Edel-Metzger Salt Bae (39), eigentlich heisst er Nusret Gökçe, sieht sich in den sozialen Medien gerade einem Sturm der Entrüstung ausgesetzt.
Der Grund: Auf Instagram prahlte der Edel-Metzger kürzlich mit einer Rechnung seines Restaurants von umgerechnet 160'000 Franken. Geht gar nicht, finden seine Follower.
Mega-Rechnung wegen Edel-Weinen
Allein für ein Steak liessen die Gäste bis zu 1200 Franken liegen. Für die Monster-Rechnung ist aber vor allem der konsumierte Wein verantwortlich. Mit fünf Flaschen Pétrus und zwei Flaschen 2009er Pétrus, einem Chateau Margaux und einer Flasche Louis XIII liessen es sich die Gäste gut gehen. Sage und schreibe 129'000 Franken blätterten sie schlussendlich dafür hin.
Doch ist dieser Betrag, der weit über dem durchschnittlichen Jahreseinkommen von Herr und Frau Schweizer liegt, tatsächlich gerechtfertigt oder zockt Salt Bae seine Kundinnen und Kunden damit ab? Für Tobias Gysi (46), Weinakademiker und Schweizer Weinsommelier, ist klar Letzteres der Fall.
Beim Pétrus handelt es sich laut Gysi um einen der besten Merlots der Welt. Die Tatsache, dass er jeweils nur in sehr limitierter Stückzahl verfügbar ist, macht den Wein unter Kennern zu einem Sammlerstück. «Leider werden diese Weine oft gar nicht getrunken, sondern dienen lediglich als Anlageobjekte», so der Blick-Wein-Experte.
Zehntausende Franken Preisunterschied
Schaut man allerdings auf den Preis des edlen Tropfens, so merkt man, dass Salt Bae seinen Kunden einiges mehr berappt, als der Wein auf dem Markt tatsächlich kostet. «Der 2009er Pétrus ist beim Weinhändler Lucullus für 7300 Franken pro Flasche zu haben», sagt Gysi. Die rund 52'000 Franken, die Salt Bae den Gästen für die beiden Flaschen berechnete, «sind völlig überrissen».
Dasselbe gilt auch für die Flasche Chateau Margaux. Auch hier wittert Gysi Abzockerei. «Ein Spitzenjahrgang kostet normalerweise unter 1000 Franken». Die von Salt Bae verlangten 4000 Franken seien viel zu hoch angesetzt. Dies sei auch bei der Flasche Louis XIII der Fall. Gleich 11'000 Franken flossen dafür in die Restaurant-Kasse. Für den Edel-Cognac blättert man normalerweise aber «nur» 3000 Franken hin. (ced)