Weil sie ihr Geschlechtsänderung verbieten
Eltern verlieren Sorgerecht für ihre Tochter (14)

Krista und Todd Kolstad haben das Sorgerecht für ihre Tochter Jennifer verloren. Sie hatten sich geweigert, der Teenagerin zu erlauben, ihr Geschlecht zu ändern. Jetzt ist die US-amerikanische Kinderschutzbehörde Jennifers Vormund.
Publiziert: 31.01.2024 um 18:17 Uhr
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«Unsere Familie wird nie mehr die Gleiche sein», sagt Krista Kolstad (r.), Jennifers Stiefmutter.
Foto: daily mail

Alles begann mit einem Anruf im August 2023. Die Schule von Jennifer (14) meldete sich bei ihrer Stiefmutter Krista und ihrem Vater Todd Kolstad. Es hiess, das Mädchen habe ihren Freunden in der Schule erzählt, sie wolle Selbstmord begehen.

Noch am selben Abend läutete die Kinderschutzbehörde bei den Kolstads in Glasgow im US-Bundesstaat Montana. Die Beamten inspizierten das Haus und befragten die Jugendliche.

Jennifer behauptete an jenem Abend, bei einem Suizidversuch grosse Mengen Badreiniger und eine Überdosis Schmerzmittel geschluckt zu haben. Ihre Eltern widersprachen, willigten aber ein, das Kind zur Untersuchung in ein Spital zu bringen.

Blutuntersuchungen bestätigten, dass Jennifer keine giftigen Substanzen konsumiert hatte. Aufgrund ihrer Suizidgedanken blieb Jennifer zunächst für einige Zeit im Spital. In ihrer Krankenakte notierten die Mediziner währenddessen, dass Jennifer sich als Bub identifiziere und Leo genannt werden wolle.

Einwände der Eltern werden ignoriert

Heute lebt das Mädchen in einem Jugendheim. Die Kinderschutzbehörde ist überzeugt, dass die Jugendliche eine Geschlechtsangleichung benötigt. Den Eltern wurde mit der Begründung das Sorgerecht entzogen, sie würden die Behandlung ihrer Tochter verweigern. Damit nicht genug, müssen sich die Kolstads deshalb auch noch vor Gericht verantworten.

«Unsere Familie wird nie mehr die Gleiche sein», sagt Krista Kolstad der «Daily Mail». Selbst, wenn ihre Tochter zu ihnen zurückkehren würde, wäre es nicht mehr wie früher, glaubt sie. «Sie glaubt nicht mehr, dass sie auf uns als ihre Eltern hören muss.» Krista und ihr Mann sind davon überzeugt, dass Jennifers Wunsch nach einer Transition von nicht diagnostizierten psychischen Problemen herrühren, welche die Sozialdienste übersehen würden. «Ich liebe meine Tochter bedingungslos und möchte nur, dass sie keine Entscheidungen trifft, bis sie die Reife und Lebenserfahrung hat, um zu verstehen, welche Konsequenzen dies für ihr Handeln hat», ergänzt ihr Vater.

Das Jugendheim liegt im US-Bundesstaat Wyoming. Die Kolstads hatten die Kinderschutzbehörde darum gebeten, eine Einrichtung in Montana zu finden, da Wyoming Behandlungen mit Hormonblockern und geschlechtsspezifische chirurgische Eingriffe bei Minderjährigen zulässt. Der Wunsch wurde ignoriert.

Jennifer trägt jetzt Männerkleidung

Als in Wyoming ein Bett frei wurde, waren Beamte der Kinderschutzbehörde in Begleitung der Polizei bei den Kolstads aufgetaucht und erklärten, Jennifer müsse sofort gehen. Nach einem Monat wurde sie innerhalb des Bundesstaats in eine andere Einrichtung verlegt. Dort trägt sie Männerkleidung und lebt in einer reinen Jungengruppe.

Den Kolstads wurde ein Pflichtverteidiger zugeteilt, der ihnen riet «mitzuspielen» und den Empfehlungen der Kinderschutzbehörde zu folgen. «Wir sind ihrem Rat gefolgt und jetzt werden wir unserer Rechte völlig beraubt», ärgert sich Krista Kolstad.

Für sechs Monate ist die Kinderschutzbehörde Jennifers Vormund, anschliessend soll sie in die Obhut ihrer leiblichen Mutter gegeben werden, die sie seit Jahren nicht gesehen hat. (nad)

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