Sie ist 15 Jahre alt, hat ihre eigene Meinung und teilt diese mit der Welt auf Social Media. Nicht viele Jugendliche haben so viele Follower wie Claudia Conway (15): über 100'000! Was unter anderem daran liegen könnte, dass Conway bekannte Eltern hat: Ihre Mutter Kellyanne (53) ist seit 2017 Beraterin von US-Präsident Donald Trump, ihr Vater George (56) ein Anwalt, aber als konservativer Trump-Gegner bekannt.
Das hat er mit seiner Tochter gemein: Auch Claudia ist kein Fan von Donald Trump – und teilt dies gerne mit. Bis jetzt: Sie kündigte an, dass sie ihre Social-Media-Accounts löschen werde. «Das ist mein letzter Post», schreibt sie am Montag auf Twitter.
Da sie ihre Eltern veräppelt habe und auf Tiktok und Twitter ihre liberalen Ansichten geteilt habe, würden diese ihr das jetzt untersagen. «Meine Eltern zwingen mich, Social Media zu löschen.» Dies berichtet die «New York Post».
Anti-Trump und Pro Black Lives Matter
«Ich liebe euch alle so sehr. Kämpft weiter», gibt sie ihren fast 118'000 Followern in ihrem Abschieds-Post mit auf den Weg. Vergangenen Freitag hatte die Jugendliche neben Anti-Trump Inhalten auf ihrem Tiktok-Account ihre Unterstützung für die Black-Lives-Matter-Bewegung zum Ausdruck gebracht.
Das Social Media-Verbot sei auch darum erfolgt, weil die Teenagerin eine Konversation mit ihrer Mutter Kellyanne live auf der Plattform Tiktok übertragen hatte. Ihrem Vater George schrieb der Teenager dann auf Twitter, dass es ihr leid tue, dass seine Ehe gescheitert sei.
Mutter für, Vater gegen Trump
Insbesondere ihrer Mutter waren die Inhalte ihrer Tochter offenbar ein Ärgernis. Und das, obwohl ihre Mutter früher behauptete, die unabhängige Ausdrucksweise ihrer Tochter zu unterstützen. «Wir streiten uns oft», sagte Claudia in einem Interview Ende Juni. «Meine Mutter ist meine beste Freundin, aber wir streiten uns immer über Politik», sagte sie.
Dass auch Vater George will, dass seine Tochter ihre Accounts löscht, erstaunt. Der Anwalt ist nämlich selbst als konservativer Trump-Kritiker bekannt. Er ist sogar Teil des «Lincoln Project's», einem politischen Aktionskomitee, das Trumps Wiederwahl am 3. November verhindern will.
Eine schrecklich verrückte Familie
Die gegensätzlichen Ansichten der Eheleute zu Präsident Trump haben bei dem Ehepaar in den letzten Monaten vermehrt zu heftigen Auseinandersetzungen geführt – auch öffentlich. Lange Zeit gelang es den beiden, sich nicht anzugreifen – obwohl sie als Beraterin von Trump fungiert und er als Feind des Präsidenten bekannt ist. Damit ist seit einiger Zeit Schluss.
Ende 2019 kritisierte George seine Frau auf Twitter. Nachdem der Anwalt Trump zudem als «Soziopath», «Rassisten», «Kriminellen» und «zutiefst psychisch krank» bezeichnet hatte, schaltete sich der Präsident ein.
Trump schiesst gegen George Conway
Dieser bezeichnete George Conway als «eiskalten Verlierer». Zudem sei er eifersüchtig auf den Erfolg seiner Frau.
In Washington wurde zunächst gemunkelt, die Conways würden ein Spiel spielen, indem sie sich scheinbar zerstritten zeigen eigentlich damit aber noch reicher und berühmter würden. Mittlerweile heisst es aber, dass man die beiden nicht mehr gemeinsam sieht. Trump sei es gelungen, die Ehe zu zerstören. (dzc)