Nachdem eine Untersuchungsrichterin auf Sizilien ihre Freilassung angeordnet hat, will die Kapitänin der «Sea-Watch 3» den italienischen Innenminister Matteo Salvini wegen Verleumdung verklagen. «Wir haben bereits eine Klage gegen Salvini vorbereitet», kündigte Racketes Anwalt Alessandro Gamberini am Freitag an.
«Es ist nicht einfach, alle Beschimpfungen Salvinis gegen Rackete zu sammeln. Noch gravierender ist aber die Tatsache, dass er dies als Innenminister getan hat», so der Anwalt.
Salvini reagiert gelassen
Salvini reagierte gelassen auf die Ankündigung einer Klage Racketes gegen ihn. «Rackete verletzt die italienischen Gesetze, attackiert italienische Polizeiboote und verklagt mich. Ich fürchte die Mafiosi nicht und ich fürchte eine reiche und verwöhnte deutsche Kommunistin nicht», reagierte Salvini auf Twitter.
Beihilfe zur illegalen Einwanderung
Gegen die deutsche Kapitänin läuft in Italien noch ein Verfahren wegen Widerstands gegen die Polizei und wegen Beihilfe zur illegalen Einwanderung. Vergangenen Samstag hatte sie nämlich trotz Verbots der italienischen Behörden die «Sea-Watch 3» in den Hafen Lampedusas gesteuert hatte. Darauf waren 42 Flüchtlinge. Rackete wartet momentan auf die geplante Anhörung am Dienstag – wo sie sich momentan genau aufhält, ist jedoch nicht bekannt. (SDA/bra)