Wegen Vergewaltigung
Transfrau zu Haft in Männergefängnis verurteilt

Eine Transfrau, die vor ihrer Geschlechtsanpassung zwei Frauen vergewaltigt hat, ist in Schottland dafür zu acht Jahren Haft verurteilt worden.
Publiziert: 28.02.2023 um 17:03 Uhr
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Aktualisiert: 01.03.2023 um 12:57 Uhr
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Isla B. bei der Ankunft zu einem Gerichtstermin.
Foto: DUKAS

Da ein grosses Risiko bestehe, dass die Verurteilte danach wieder straffällig werde, solle sie danach weitere drei Jahre lang unter Beobachtung stehen, teilte der zuständige Richter am High Court in Edinburgh am Dienstag mit. Die 31-jährige Isla B.*, die im Jahr 2016 und im Jahr 2019 jeweils eine Frau vergewaltigt hat, stritt alle Vorwürfe vehement ab und behauptete bis zuletzt, der Sex habe im Einverständnis stattgefunden.

Die Geschlechtsanpassung erfolgte erst nach den Straftaten. «Sie sehen sich selbst als Opfer in dieser Situation, aber sie sind es nicht», sagte der Richter zu der Verurteilten. «Ihre eigene Verletzlichkeit ist keine Entschuldigung für das, was Sie diesen beiden Frauen angetan haben.»

Zunächst in Frauengefängnis untergebracht

Als Transmenschen oder Transgender werden Personen bezeichnet, die sich dem Geschlecht, das ihnen bei Geburt zugeschrieben wurde, nicht zugehörig fühlen.

Der Fall Isla B. hatte in Schottland und darüber hinaus Wellen geschlagen, weil die Transfrau trotz der Vergewaltigungen während ihrer Untersuchungshaft zunächst in einem Frauengefängnis untergebracht worden war. Nach einer offiziellen Prüfung durch die Regierung wurde sie in den Männer-Bereich eines anderen Gefängnisses verlegt.

Die scheidende schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon geriet über ihren Umgang mit dem Fall zeitweise in die Kritik, weil sie sich in Interviews über den Umgang mit Transmenschen in ähnlichen Fällen nicht klar festlegen wollte. (SDA/noo)

* Name bekannt

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