Wegen Polizeifehler in den USA
Obdachloser kratzt sich die Augen aus, jetzt ist er Multimillionär

Ein schizophrener Mann verletzte sich selbst, während er im Gefängnis sass. Seitdem ist er blind. Deswegen verklagte die Familie des Obdachlosen die Behörden und bekam Recht. Jetzt hat der Mann 2,5 Millionen Dollar Schmerzensgeld erhalten.
Publiziert: 11.08.2023 um 18:27 Uhr
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Einst war er obdachlos, jetzt ist er Multimillionär: Ryan Partridge aus den USA hat 2,55 Millionen Dollar Schmerzensgeld bekommen.
Foto: NBC4

Dass sie einen schizophrenen Obdachlosen unbeaufsichtigt wegsperrten, kommt der Polizeibehörde von Boulder County jetzt teuer zu stehen. Sie muss Ryan Partridge (37) insgesamt 2,55 Millionen Dollar Schmerzensgeld zahlen. Der 37-Jährige hatte sich in der Isolierzelle während eines psychotischen Anfalls beide Augäpfel mit den Fingernägeln ausgerissen.

Patridge wurde im Dezember 2016 nach einem Kampf gegen einen anderen Obdachlosen festgenommen. Die Beamten sperrten den Mann nackt weg, obwohl dieser eindeutig unter schweren Wahnvorstellungen litt. Er war überzeugt, dass er von der CIA die Anweisung bekommen hatte, sich selbst zu verletzen – worauf er sich in seiner Zelle selbst die Augen ausriss.

«Die Einwohner von Boulder sollten wütend sein»

«Ich glaube nicht, dass dies passiert wäre, wenn ich nicht in Einzelhaft gewesen wäre», sagte Partridge 2017 gegenüber CBS Denver.

Sein Anwalt David Lane zur «Denver Post»: «Polizeichef Joe Pelle und seine Beamten haben absichtlich die psychiatrischen Probleme meines Mandanten ignoriert. Stattdessen haben sie ihn immer wieder mit brutaler Gewalt behandelt. Ohne die Isolationshaft wäre es nie so weit gekommen und mein Mandant wäre heute nicht blind!».

Da es auch Videos von Überwachungskameras gibt, auf denen die Beamten Partridge körperlich misshandeln, wollten die Behörden von Boulder County keinen Prozess riskieren. So kam es jetzt zu einem aussergerichtlichen Vergleich. Anwalt Lane zieht trotz des Erfolgs gegen die Polizei: «Die Einwohner von Boulder sollten wütend sein, dass Menschen in den Gefängnissen ihres Landkreises unmenschlich behandelt werden. Es kostet sie nämlich jetzt 2,5 Millionen Dollar.» (jmh)

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