«Die Leute haben Angst, erschossen zu werden»
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Journalistin über Heimatland:«Die Leute haben Angst, erschossen zu werden»

Wegen politischer Unruhen
164 Tote und 2200 Verletzte in Kasachstan

In Kasachstan forderten die politischen Unruhen bisher 164 Tote und über 2200 Verletzte, wie Staatsmedien berichten. Dem Gesundheitsministerium zufolge wurden am Sonntag 719 Patienten in Krankenhäusern behandelt.
Publiziert: 09.01.2022 um 12:45 Uhr
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Aktualisiert: 09.01.2022 um 13:09 Uhr
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In Kasachstan kam es in der vergangenen Woche immer wieder zu politischen Unruhen.
Foto: keystone-sda.ch

Bei den schweren Unruhen in Kasachstan in Zentralasien sind laut offiziellen Angaben mehr als 2200 Menschen verletzt und 164 Menschen getötet worden. Das berichtete das Staatsfernsehen am Sonntag unter Berufung auf das Gesundheitsministerium.

Vor allem in der besonders von den Ausschreitungen betroffenen Millionenstadt Almaty im Südosten der Ex-Sowjetrepublik hätten rund 1100 Menschen medizinische Hilfe ersucht. Unabhängige Angaben gibt es auch weiterhin nur spärlich.

Dem Gesundheitsministerium zufolge wurden am Sonntag 719 Patienten in Krankenhäusern behandelt. Der Zustand von 83 Menschen wurde als «ernst» bezeichnet. Die Behörden gaben keine Details zu der Art der Verletzungen an. Präsident Kassym-Schomart Tokajew hatte am Freitag einen Schiessbefehl gegen Demonstranten erteilt.

Kasachstan bat Russland um militärische Hilfe

Kasachstan, das an Russland und China grenzt, erlebt seit Tagen die schwersten Ausschreitungen seit Jahren. Proteste, die sich zunächst gegen steigende Gaspreise gerichtet hatten, weiteten sich zu regierungskritischen Massenprotesten im ganzen Land aus.

Am Donnerstagabend flammten die Auseinandersetzungen offenbar wieder auf: In der Wirtschaftsmetropole Almaty waren erneut Schüsse zu hören. Medienberichten zufolge räumten die Sicherheitskräfte einen zentralen Platz in der Stadt, der ein wichtiger Versammlungspunkt der Demonstranten war.

Tokajew hatte überraschend ein von Russland dominiertes Militärbündnis um Unterstützung gebeten. Die Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit entsandte nach eigenen Angaben insgesamt 2500 Soldaten der Bündnispartner nach Kasachstan, darunter russische Fallschirmjäger. Das löste im Westen Sorgen aus. (SDA/chs)

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