«Willst du zwei Monate lang lernen, wie man Menschen behandeln sollte, oder willst du deine Zeit im Gefängnis absitzen?», fragt der Richter die Angeklagte, Rosemary H.* (39), bei ihrer Verhandlung.
Sie wurde dabei gefilmt, wie sie Emily R.* eine heisse Burrito-Bowl aus einem halben Meter Distanz ins Gesicht pfefferte. Dafür landete sie wegen Körperverletzung vor Gericht. Das Urteil des Richters wird jetzt auf Social Media gefeiert – denn die Angeklagte muss einen Teil ihrer Strafe in der Küche derselben Fastfood-Kette absitzen.
Ein anderer Kunde hatte per Handycam festgehalten, wie H. in einer Filiale der Fastfood-Kette Chipotle in Parma, Ohio, wie eine Furie zurück zum Ausgabetresen gerannt kam. Sie brüllte R. eine Minute lang an, dass ihr Essen «ekelhaft» aussehen würde. Die Chipotle-Angestellte versuchte, die Kundin mit ruhiger Stimme zu besänftigen – was diese noch mehr in Rage brachte. So sehr, dass es zur Burrito-Attacke kam, wegen der sich H. vor dem Parma Municipal Court verantworten musste.
«Ich wette dort, wo ich Sie hinschicke, wird das Essen auch nicht schmecken»
Richter Timothy Gilligan las der 39-Jährigen die Leviten: «So reagieren Sie, wenn Sie Essen nicht so bekommen, wie Sie wollen? Wir sind doch hier nicht bei den Desperate Housewives of Parma!» H. gab sich kleinlaut: «Es tut mir leid, aber es sah echt ekelig aus.»
Worauf Gilligan die geschockte Angeklagte mit den Worten «Ich wette dort, wo ich Sie hinschicke, wird Ihnen das Essen auch nicht schmecken» zu 90 Tagen Gefängnis verurteilte. H. brach in Tränen aus, worauf Gilligan ihr einen Vorschlag machte: «Ich erlasse Ihnen 60 Tage Haft, wenn sie dafür zwei Monate wöchentlich 20 Stunden in dem Fastfood-Restaurant arbeiten. Vielleicht lernen Sie dadurch, in Zukunft empathischer mit anderen zu sein!»
H. willigte ein, und auch das Opfer R. zeigte sich zufrieden. Sie verriet dem örtlichen TV-Sender Fox8 hinterher: «Die Frau hat nicht nur einen Rüffel bekommen. Ich hoffe, die Strafe schreckt andere ab!» Zusammenarbeiten wird sie mit ihrer Angreiferin allerdings nicht, weil sie inzwischen einen anderen Job hat. (gs)
* Namen bekannt