Sturer Hausbesitzer von Autobahn umzingelt
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Nun bereut er es:Sturer Hausbesitzer von Autobahn umzingelt

Wegen Autobahn-Bau
Chinese wollte Haus nicht verkaufen, jetzt bereut er es

Ein Mann lehnte ein Umsiedlungsangebot der chinesischen Behörden ab und blieb. Die Autobahn wird trotzdem gebaut. Nun ist sein Haus von Betonwänden umgeben. Und der grosse Lärm steht ihm erst noch bevor.
Publiziert: 17:18 Uhr
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Aktualisiert: 21:33 Uhr
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Das zweistöckige Haus von Huang Ping im chinesischen Jinxi steht inmitten einer Autobahn-Baustelle.
Foto: Jam Press

Auf einen Blick

  • Chinesisches Haus inmitten einer Autobahn-Baustelle sorgt für Aufsehen
  • Hausbesitzer bereut Ablehnung des Entschädigungsangebots und fürchtet zukünftigen Verkehrslärm
  • Regierung bot umgerechnet 200'000 Franken Entschädigung für das Haus an
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Valentin KöpfliRedaktor News

Ein idyllisches Zuhause ist die Sehnsucht vieler. Doch für einen sturen Chinesen ist dieser Traum jäh geplatzt. Denn das zweistöckige Haus von Huang Ping in Jinxi steht inmitten einer Autobahn-Baustelle. Schon bald donnern Autos, Motorräder und Lastwagen nur wenige Meter von seinem Schlafzimmer entfernt vorbei.

Um dem Baulärm zu entgehen, verbringt der Mann die Tage nun im Stadtzentrum. Erst nach Feierabend kehrt der Grossvater, der gemeinsam mit seinem Enkel (11) dort wohnt, nach Hause zurück.

Angst vor Lärm

Die Regierung hatte Huang ein Entschädigungspaket von umgerechnet rund 200'000 Franken angeboten. Trotz dieser beträchtlichen Summe lehnte er das Angebot ab. «Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich den Abrissbedingungen zustimmen», gesteht Huang Ping laut «Jam Press». «Jetzt fühlt es sich an, als hätte ich eine grosse Wette verloren. Ich bereue es ein bisschen», fügt der eigensinnige Hausbesitzer hinzu.

Nun ist sein Haus von meterhohen Betonwänden umgeben und vibriert gelegentlich aufgrund der Bauarbeiten. Obwohl die Autobahn für den Verkehr noch nicht freigegeben ist, fürchtet er den Lärm schon jetzt, sobald sie in Betrieb genommen wird.

Konflikt zwischen Tradition und Moderne

Die sogenannten «Nagelhäuser» entstehen, wenn sich Eigentümer weigern, ihre Häuser für Bauprojekte aufzugeben. Die Behörden bauen dann einfach um diese Gebäude herum. Sie gelten als Symbol für den Konflikt zwischen Tradition und Moderne.

Für die Bewohner solcher «Nagelhäuser» besteht allerdings das Risiko, dass ihre Immobilien letztendlich doch abgerissen werden. Während die chinesische Regierung die Infrastruktur modernisieren und ausbauen will, kämpfen Menschen wie Huang Ping um ihre angestammten Wohnorte. Der Chinese und sein «Nagelhaus» sind inzwischen eine kleine Berühmtheit und zu einer Touristenattraktion geworden. 

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