1/6
Rauch steigt auf, die Brücke bricht ein: In Baltimore ereignete sich am frühen Dienstagmorgen ein Schiffsunglück.
Foto: IMAGO/NTB
Natalie ZumkellerRedaktorin News
Nicht einmal 40 Minuten lagen zwischen dem Ablegen der Dali im Hafen von Baltimore und der Kollision mit der Francis-Scott-Key-Brücke, die daraufhin einstürzte und Menschen mit sich in die Tiefe riss. Inzwischen wurden die Rettungsarbeiten eingestellt. Ein Minutenprotokoll kann mehr Klarheit darüber schaffen, wie es zu der Kollision kam.
- Um 0.28 Uhr begann das Frachtschiff Dali mit dem Ablegen aus dem Baltimorer Hafen.
- Um 0.51 Uhr Ortszeit verliess das Schiff am Dienstag den Hafen der amerikanischen Stadt. In der Schweiz zeigte die Uhr zu diesem Zeitpunkt 05.51 Uhr an.
- Wenige Minuten später, gegen 1.04 Uhr, ist die Dali wie geplant auf dem Weg aus dem Hafen. Das Schiff steuert nach Nordwesten.
- Um 1.10 Uhr dann die grosse 180-Grad-Kurve, um den Kurs nach Südosten zu ändern: Alles verläuft noch geplant.
- 1.24 Uhr zeigte die Uhr an, als das Licht an Board erstmals flackerte.
- Nur eine Minute später, um 01.25 Uhr, stieg Rauch auf. Das Schiff befand sich zu dem Zeitpunkt rund 200 Meter von der Francis-Scott-Key-Brücke entfernt.
- Um 1.26 Uhr änderte die Dali den Kurs aus unerklärlichen Gründen minimal nach Südwest – und steuerte so genau auf einen der beiden Hauptstützpfeiler der Brücke zu.
- Zwischen 1.26 und 1.27 Uhr flackerte das Licht auf dem Frachtschiff weiter, teils ist es komplett dunkel.
- Um 1.27 Uhr Ortszeit kollidierte die Dali mit der Francis-Scott-Key-Brücke, was zum Einstürzen der Brücke führte. Die Küstenwache sendete sofort Einsatzkräfte an den Unfallort.
- Gegen 1.40 Uhr wurden Mitarbeiter des Baltimore City Fire Department (BCFD) von der Notrufzentrale verständigt, dass vermehrte Anrufe über Personen im Patapsco River eingingen.
- Erste Einsatzkräfte des BCFD waren rund zehn Minuten später, gegen 01.50 Uhr, vor Ort.
Mehr zum Schiffsunglück in Baltimore
Kurz vor dem Unglück sei ein «Mayday»-Anruf von der Besatzung abgegeben worden sein. Wann genau dieser einging, ist bisher unklar. Die Behörden gehen vom Tod sechs Vermisster aus. Die US-Küstenwache gab am Dienstagabend bekannt, dass die aktive Suche nach Überlebenden eingestellt werde.