Hier kracht die Brücke in den Fluss
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Video zeigt Unfall:Hier kracht die Brücke in den Fluss

Neue Details zum Brücken-Einsturz in Baltimore
Kapitän versuchte noch, Unglücks-Schiff abzudrehen

Ein Schiff hat am Dienstag in der US-Stadt Baltimore eine Brücke gerammt, die daraufhin einstürzte. Mehrere Autos stürzten ins Wasser. Das Ausmass des Unglücks ist noch unklar. Blick hält dich im Ticker auf dem Laufenden.
Publiziert: 28.03.2024 um 06:25 Uhr
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Aktualisiert: 28.03.2024 um 07:55 Uhr
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Kurz nach der Kollision rückte die Feuerwehr von Baltimore aus und fotografierte die Dali beim Einsatz aus nächster Nähe.
Foto: Baltimore Fire Department
24.06.2024, 18:20 Uhr

Frachter «Dali» verlässt nach Brückeneinsturz Hafen von Baltimore

Rund drei Monate nach dem Einsturz einer grossen Autobahnbrücke in der US-Stadt Baltimore hat das Containerschiff «Dali» den Hafen der Metropole verlassen. Das Schiff setzte sich am Montagmorgen (Ortszeit) Richtung Norfolk im US-Bundesstaat Virginia in Bewegung. Dort sollen in einem Hafen nach bis zu 20 Stunden Fahrt rund 1500 Container entladen und Reparaturarbeiten vorgenommen werden. Ende März hatte das Containerschiff einen Stützpfeiler der Francis Scott Key Bridge gerammt und die mehr als 2,5 Kilometer lange, vierspurige Autobahnbrücke so zum Einsturz gebracht. 

Mitte Mai wurde der Frachter wieder schwimmfähig gemacht und mithilfe von Schleppbooten in Richtung des Hafens von Baltimore bewegt. Dort lag das Schiff bis dahin. Seit zwei Wochen ist die Hafeneinfahrt von Baltimore wieder befahrbar. 

Bei dem Unglück waren sechs Männer ums Leben gekommen. Es handelte sich um Bauarbeiter, die zum Unfallzeitpunkt Reparaturen auf der Brücke durchführten. Ersten Erkenntnissen zufolge war das Schiff womöglich wegen eines Stromausfalls manövrierunfähig geworden. Die US-Bundespolizeibehörde FBI leitete ein Ermittlungsverfahren ein.

01.04.2024, 14:59 Uhr

Aufräumarbeiten haben langsam begonnen

Nach dem Einsturz einer grossen Autobahnbrücke im US-Bundesstaat Maryland sind die Aufräumarbeiten angelaufen. Am Osterwochenende begann die Beseitigung erster tonnenschwerer Teile der eingestürzten Brücke, wie die zuständigen Behörden in Baltimore mitteilten. Unter anderem mussten dafür massive Stahlträger durchtrennt und mithilfe von Lastkränen aus dem Weg gehievt werden. Zunächst sollte so eine Schneise entstehen, durch die weitere Boote für Bergungs- und Aufräumarbeiten an die Unfallstelle gelangen können.

01.04.2024, 14:56 Uhr

Ermittler befragen Besatzungsmitglieder

Die Ermittlungen zum Hergang des Unglücks schritten am Wochenende voran. Vertreter der für Transportsicherheit zuständigen US-Behörde NTSB befragten die Besatzung der «Dali». 

«Wir müssen Antworten darauf haben, was passiert ist», sagte Gouverneur Moore. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden. NTSB-Chefin Jennifer Homendy hatte Erwartungen auf eine schnelle endgültige Klärung zuvor gedämpft. Einen vorläufigen Untersuchungsbericht solle es aber schon in den kommenden Wochen geben. Ersten Erkenntnissen zufolge könnte ein Stromausfall auf dem Schiff die Ursache gewesen sein.

31.03.2024, 17:52 Uhr

Bergungsarbeiten gestalten sich schwierig

Nach dem Einsturz einer Autobahnbrücke in Baltimore behindern widrige Bedingungen die Bergungsarbeiten. Wegen des schlechten Wetters und der Trümmer habe man bislang keine Taucher zurück ins Wasser schicken können, erklärte der Gouverneur des US-Bundesstaats Maryland, Wes Moore, am Sonntag beim US-Sender CNN. Es handele sich um eine «unglaublich komplizierte Situation». 

Seit der Kollision blockiert das Stahlgerippe der Brücke die Durchfahrt aus dem Hafen von Baltimore, auch das havarierte Schiff «Dali» befindet sich noch am Unfallort. Die Arbeiten haben begonnen, das Trümmerfeld im Wasser zu räumen - dafür müssen unter anderem die massiven Stahlträger der zerstörten Brücke durchtrennt und mithilfe von Lastkränen aus dem Weg gehievt werden. So soll zunächst ein provisorischer Kanal entstehen, über den weitere Boote für Bergungs- und Aufräumarbeiten an die Unfallstelle gelangen können. 

Nach Angaben der zuständigen Behörden dürfte es längere Zeit dauern, bis der Hafen von Baltimore wieder erreichbar ist. «Ein Schiff, das fast so gross ist wie der Eiffelturm, steckt im Kanal fest und die Key Bridge liegt darauf», betonte Moore am Sonntag bei CNN. «Es wird also ein langer Weg werden.»

28.03.2024, 07:46 Uhr

Baltimore-Kapitän versuchte noch, Unglücks-Schiff abzudrehen

Ein Kapitän an Bord des Frachters, der in die Brücke von Baltimore gekracht ist, hat nach Angaben der Behörden noch versucht, das Schiff vor der Kollision mit der Francis Scott Key-Brücke zu retten. Angeblich liess er den Backbord-Anker ins Wasser fallen, in das Schiff zum Abdrehen zu bewegen.

Der Kapitän und ein weiteres Besatzungsmitglied, das zum Zeitpunkt der Kollision an Bord war, werden heute vom amerikanischen National Transportation Safety Board (NTSB) zum Unfall befragt.

27.03.2024, 22:46 Uhr

Zwei weitere Leichen aus dem Wasser geborgen

Berichten lokaler Medien zufolge wurden nach dem Schiffsunglück in Baltimore zwei weitere Leichen aus dem Wasser des Patapsco River geborgen. Die beiden Männer seien in einem Fahrzeug entdeckt und am Mittwochnachmittag an Land gebracht worden, teilten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen dem «Baltimore Banner» mit. 

27.03.2024, 21:46 Uhr

Küstenwache: 56 Container mit Gefahrengut an Bord der Dali

Gab am Mittwoch ein Update zur Dali: Küstenwachen-Chef Peter Gautier.
Foto: IMAGO/Newscom World

Wie die US-Küstenwache am Mittwoch mitteilte, befinden sich auf dem Schiff, welches die Francis-Scott-Key-Brücke in Baltimore rammte, mehrere Container mit Gefahrstoffen. Vizeadmiral Peter Gautier sagte während der Pressekonferenz im Weissen Haus, dass von den 4700 Containern an Bord der Dali 56 gefährliche Stoffe enthielten. Zwei Container seien beim Crash vom Frachter gefallen, sie enthielten aber keine gefährlichen Stoffe, erklärte Gautier. 

Ein spezialisiertes Gefahrgutteam ging an Bord des Schiffes, um die Ladung zu inspizieren. «Die meisten dieser Container befinden sich näher am Steuerhaus und sind von den Schäden am Bug des Schiffes völlig verschont worden», ergänzte Gautier. «Der wirklich kritische Punkt hier ist, dass, wie Sie wissen, ein Teil der Brücke am Bug dieses Schiffes verbleibt.»

Die Küstenwache wird mit der Armee zusammenarbeiten, um die Sanierung des Patapsco River zu leiten, damit der Hafen von Baltimore wieder voll funktionsfähig sein kann, sagte Verkehrsminister Pete Buttigieg (42) gegenüber Reportern. Man werde sich in Abstimmung mit der Armee zunächst um die Entfernung der Trümmer kümmern, bevor der Frachter entfernt werde, so Gautier. «Der Schiffsbug liegt wegen des Gewichts der Brückentrümmer auf dem Boden.»

27.03.2024, 20:23 Uhr

Vor Unglück: Mehrere Stromausfälle an Bord der Dali

Als der Frachter Dali wenige Tage vor dem Brücken-Crash im Hafen von Baltimore andockte, soll ein «schwerwiegendes elektronisches Problem» entdeckt worden sein. Julie Mitchell, Mitverwalterin von Container Royalty, einem Unternehmen, das Fracht verfolgt, sagte gegenüber CNN, das Schiff habe vor dem Unglück mindestens 48 Stunden lang im Hafen vor Anker gelegen.

«Und an diesen zwei Tagen gab es schwere Stromausfälle. Sie hatten ein schwerwiegendes Problem mit der Elektrik», sagte Mitchell dem Sender. «Es war ein totaler Stromausfall, Verlust der Motorleistung, alles.» Mitchell erklärte, dass die Kühltruhen an Bord des Schiffes mehrfach Probleme verursachten und Mechaniker versucht hätten, das Problem zu beheben.

Mitchell erklärte gegenüber CNN, dass grössere Stromversorgungsprobleme an Bord grosser Schiffe wie der Dali «nicht so häufig» seien, und beschrieb den ungewöhnlichen Vorfall als «sehr selten». «Sie hätten das Schiff nicht auslaufen lassen sollen, bis sie es unter Kontrolle hatten», resümierte die Expertin. 

27.03.2024, 17:09 Uhr

Arbeiter bergen Lastwagen

Es tut sich was an der Unfallstelle.
Foto: Getty Images

Wie die Nachrichtenagentur Associated Press berichtet, haben Arbeiter einen Lastwagen am Ort des Brücken-Crashs im Patapsco River geborgen. Mindestens ein Fahrzeug soll zudem noch immer unter den Metalltrümmern der eingestürzten Brücke festhängen. AP zitierte einen Polizisten, der Kenntnis von einem Memo des Heimatschutzministeriums haben soll, welches die Bergung detailliert beschreibt. 

Der Gouverneur von Maryland, Wes Moore (45), lobte unterdessen am Mittwoch Taucher, die stundenlang in eiskaltem Wasser verbracht hatten. «Sie sind dort unten in der Dunkelheit, wo sie buchstäblich etwa einen Fuss sehen können», sagte er. «Sie versuchen, durch kaputtes Metall zu navigieren, und befinden sich an einem Ort, an dem mittlerweile vermutlich Menschen ihr Leben verloren haben. Ich kann nicht genug betonen, wie bemerkenswert diese Personen sind». 

Sechs Bauarbeiter werden nach der Katastrophe vermisst. Mehr zu den Opfern liest du hier

27.03.2024, 13:14 Uhr

Blackbox des Schiffes geborgen

US-Taucher haben den Datenschreiber des Schiffes, das in Baltimore mit einer Brücke kollidiert ist, geborgen. «Ermittler gingen gestern an Bord des Schiffes», bestätigt Jennifer Homendy, die Vorsitzende des National Transportation Safety Board, einer Behörde, die Transportunfälle aufklärt, gegenüber CNN. Dabei sei die Blackbox des Schiffes gefunden worden. Ziel ist es, herauszufinden, weshalb das Schiff Probleme mit dem Strom hatte. 

Will das Unglück von Baltimore aufklären: Jennifer Homendy.
Foto: keystone-sda.ch
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