Was passierte in der Nacht auf den 13. Juli? Mehrere deutsche Männer werden verdächtigt, auf Mallorca eine Frau (18) vergewaltigt zu haben, wie «Bild» berichtet. Die spanischen Medien haben ihnen bereits einen Spitznamen verpasst: «La manada alemana», das deutsche Rudel. Sie sitzen nun in U-Haft. So soll sich die Tat mutmasslich ereignet haben:
Am Donnerstag, 5.30 Uhr, lernen sich das spätere Opfer (18) und einer der Täter (20) am Strand kennen. Dort kommt es zu einvernehmlichem Sex.
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Der Mann will die junge Frau nach dem Sex vom Strand mit in sein Hotel nehmen. Am Hoteleingang ist aber Schluss: Zutritt haben wohl nur registrierte Gäste. Das Duo entscheidet sich, in das Hotel von Freunden des Mannes zu gehen.
Plötzlich tauchen die Bekannten auf
Gegenüber der Polizei gibt das Opfer später an, dass sie mit ihm aufs Zimmer ging, um etwas zu trinken. Sie war davon ausgegangen, dass die beiden allein wären. Wieder kommt es dort zu einvernehmlichen Sex.
Plötzlich tauchen dann die fünf Freunde des jungen Mannes auf. Das Opfer, bei der es sich laut «El País» ebenfalls um eine deutsche Staatsbürgerin handelt, soll dann festgehalten und mehrfach vergewaltigt worden sein. Die Ermittler sollen auf einem beschlagnahmten Handy «eine Aufzeichnung des Vorfalls» entdeckt haben.
«Ultima Hora» berichtet, der Geschlechtsverkehr sei mit drei Männern einvernehmlich gewesen, mit den weiteren Männern nicht. Nach den Übergriffen soll die 18-Jährige zunächst ins Bad des Hotelzimmers geflüchtet sein. Anschliessend bietet ihr einer der Männer Hilfe an und bringt sie zu ihren Freundinnen in ihr eigenes Hotel. Erst dort wird dann die Polizei alarmiert.
Gruppe in Gewahrsam
Als die Polizei im Hotel ankommt, befragt sie neben dem Opfer auch eine der Freundinnen. Diese bestätigt die Erzählungen der jungen Frau.
Die fünf Männer werden auf der Stelle festgenommen, eine Person kommt wenige Stunden später am Nachmittag ebenfalls in Gewahrsam. Die Frau kommt zur Untersuchung in ein Spital.
Wie «Bild» berichtet, wird vier Männern Vergewaltigung vorgeworfen, gegen zwei weitere wird wegen Einschüchterung ermittelt. Die gesamte Gruppe wurde am Samstagmorgen in Handschellen in das Gericht in Palma de Mallorca gebracht und dort einem Haftrichter vorgeführt. Nach der Anhörung wurde einer der Männer freigelassen, die anderen fünf bleiben in Untersuchungshaft. Eine Freilassung auf Kaution lehnte das Gericht ab.
Sollte sich der Verdacht erhärten, könnten die jungen Männer für längere Zeit hinter Gittern landen. In Spanien steht auf Gruppenvergewaltigung eine Haftstrafe von bis zu 12 Jahren. (nad)