34 Anklagepunkte. 34 Mal hält er sich für «nicht schuldig». Der ehemalige US-Präsident Donald Trump (76) bleibt sich auch in seinen schwierigsten Stunden treu – und hält sich für unantastbar. Auch von Richtern, Staatsanwälten und Gerichten.
Während der Anklageverlesung am Dienstag musste er unten durch. Zum ersten Mal stand er schweigend im Rampenlicht. Kein Wort kam über seine Lippen, wartende Journalisten wurden ignoriert. Während Demonstranten laut seine Inhaftierung forderten.
Schweigen in New York, Trump Style in Florida. Bei seiner Ansprache am Dienstagabend in Mar-a-Lago zog Trump dann wieder einmal alle Register.
In seiner Rede im Thronsaal seines Resorts und vor einem Publikum von treuen Fans attackierte Trump die Demokraten und die Staatsanwaltschaft scharf. «Ich hätte nie gedacht, dass so etwas in Amerika passieren könnte», sagte Trump und beklagte, das Land gehe unter demokratischer Führung den Bach runter. Er stellt die Strafverfolgung gegen ihn als Versuch seiner politischen Gegner dar, ihn für die Wahl 2024 auszuschalten. Nachgewiesen ist es nicht, dass die Anklage politisch motiviert ist. Was der Staatsanwalt an Fakten zu haben glaubt, interessieren ihn und seine Anhänger sowieso nicht.
Trump spricht in Florida aus, was er mit seinem bedeutungsschwangeren Schweigen in Manhattan schon angekündigt hatte: «Das einzige Verbrechen, das ich begangen habe, ist die furchtlose Verteidigung unserer Nation gegen diejenigen, die sie zerstören wollen.» Er erntet tosenden Applaus. «USA! USA! USA!», rufen ihm seine Anhänger zu. Er inszeniert sich als Märtyrer und sie glauben ihm.
Aufwärmübung für den Wahlkampf
Die Realität ist, dass Trump, wenn ihn die Republikaner ins Rennen schicken, ein Präsidentschaftskandidat sein wird, der sich vor Gericht verantworten muss. Es könnten auf die bereits bekannten Anklagepunkte noch schwerwiegendere Anklagen folgen: sein Umgang mit Verschlusssachen in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida, seine Rolle beim Sturm auf das Kapitol, der Vorwurf der Wahlmanipulation 2020 in Georgia.
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Egal, ob es Trump hilft oder schadet: Der kommende Wahlkampf wird sein wie kein anderer zuvor. Die Demokraten wollen glauben, dass die Anklage letztlich Trumps Hoffnungen auf die Rückeroberung des Weissen Hauses im Jahr 2024 zunichtemachen wird.
Aber es könnte genauso gut sein, dass seine Selbstinszenierung und seine aggressive Opferrolle ihn sogar in die Position des Publikumslieblings für die Wahlen 2024 katapultieren. Denn in einem Land, das durch eine «Ihr gegen uns»-Mentalität gespalten ist, werden sich die Republikaner auf die Seite des angeblich zu Unrecht angeklagten «Make America great again»-Helden stellen.
Trumps Auftritt im Strafgericht in Manhattan am Dienstag könnte so die Aufwärmübung für die kommenden Ereignisse gewesen sein. Der Prozess gegen ihn startet frühestens im kommenden Januar – Ausgang ungewiss. Bei Trump ist das Spektakel die einzige Gewissheit.
Donald Trump (76) wurde in 34 Fällen der Fälschung von Geschäftsunterlagen ersten Grades angeklagt. Der ehemalige Präsident plädierte in allen Anklagepunkten auf «nicht schuldig».
Bei den Anklagen gegen Trump handelt es sich durchweg um Verbrechen der Klasse E, der niedrigsten Kategorie von Straftaten in New York, die mit einer Höchststrafe von vier Jahren Gefängnis pro Anklagepunkt geahndet werden.
Im Dokument werden unter anderem die Schweigegeldzahlung an Pornodarstellerin Stormy Daniels erwähnt, aber auch die 2018 publik gewordene Schweigegeldzahlung an einen ehemaligen Türsteher des Trump Towers. «In einem Fall zahlte American Media Inc. 30'000 Dollar an einen ehemaligen Portier des Trump Tower, der behauptete, eine Geschichte über ein uneheliches Kind von Trump zu haben», heisst es im Dokument.
Donald Trump (76) wurde in 34 Fällen der Fälschung von Geschäftsunterlagen ersten Grades angeklagt. Der ehemalige Präsident plädierte in allen Anklagepunkten auf «nicht schuldig».
Bei den Anklagen gegen Trump handelt es sich durchweg um Verbrechen der Klasse E, der niedrigsten Kategorie von Straftaten in New York, die mit einer Höchststrafe von vier Jahren Gefängnis pro Anklagepunkt geahndet werden.
Im Dokument werden unter anderem die Schweigegeldzahlung an Pornodarstellerin Stormy Daniels erwähnt, aber auch die 2018 publik gewordene Schweigegeldzahlung an einen ehemaligen Türsteher des Trump Towers. «In einem Fall zahlte American Media Inc. 30'000 Dollar an einen ehemaligen Portier des Trump Tower, der behauptete, eine Geschichte über ein uneheliches Kind von Trump zu haben», heisst es im Dokument.