Der islamistisch radikalisierte Angreifer von Paris, der einen Deutschen erstochen und zwei weitere Menschen verletzt hat, stand vor der Tat offenbar in Kontakt mit einer weiteren Islamistin. Die 27-Jährige sei nach der Attacke am Samstag festgenommen worden, berichtete die Zeitung «Libération» am Montag unter Verweis auf die Ermittler.
Der Angreifer habe die Frau demnach tags vor der Attacke getroffen. Alles deute darauf hin, dass der Täter nicht alleine agiert und die Tat über Wochen vorbereitet habe. Im Gewahrsam habe er zu seiner Tat gestanden und gesagt, er habe als Reaktion auf die Verfolgung von Muslimen weltweit gehandelt.
Sie hatte Kontakt mit verurteilten Islamisten
Wie der Sender Europe 1 berichtete, soll der Angreifer mit der festgenommenen Frau unmittelbar vor seiner Tat Kurznachrichten auf dem Handy ausgetauscht haben. Die 27-Jährige soll sich demnach im Umfeld bereits verurteilter Islamisten in Frankreich bewegt haben. Wie «Libération» schrieb, stand der Angreifer nach Angaben von Fahndern in regelmässigem Kontakt mit polizeibekannten Islamisten. Nichts habe aber auf eine bevorstehende Tat hingedeutet.
Ende Oktober habe die Mutter des Angreifers eine Polizeistation aufgesucht, um auf die Verschlechterung des psychologischen Zustands ihres Sohnes seit dem Ausbruch des Gaza-Kriegs hinzuweisen. Im Polizeigewahrsam sagte der Angreifer, er habe seinen Anschlag in der Nähe des Eiffelturms gewählt, weil es sich um einen symbolischen Ort handele und er es nicht ertragen konnte, dass er in den Farben Israels beleuchtet wurde, wie die Zeitung aus Ermittlerkreisen berichtete.
Der Angreifer hatte am Samstagabend unweit des Wahrzeichens von Paris einen 23-jährigen deutschen Touristen mit einem Messer getötet und zwei weitere Menschen verletzt. Die Polizei nahm den Mann kurz darauf fest. Antiterror-Fahnder stiessen auf ein Video, in dem der Angreifer dem sogenannten Islamischen Staat die Treue schwört. (SDA)