Die Pflegerin wusste nicht, welchem Horror sie in den nächsten 15 Minuten ausgesetzt sein würde. Eigentlich wollte sie nur helfen, als sie den OP-Saal betrat. Als sie die Falle bemerkte, war es zu spät. Sie wurde von vier Männern am OP-Tisch festgehalten und gequält. Die Tiroler Polizei ermittelt, wie die «Tiroler Tageszeitung» schreibt.
Der Vorfall soll sich am 28. Februar im Spital Hall abgespielt haben. Die Pflegerin wurde von vier männlichen Arbeitskollegen im Alter zwischen 20 und 50 Jahren in den Operationssaal gelockt. Unter dem Vorwand, eine korrekte Patientenlagerung üben zu wollen, hätten sie sie zu sich gerufen. Eine Viertelstunde lang sollen sie sie dort festgehalten haben.
Soll nur ein «Scherz» gewesen sein
Die Pflegerin hat eine Strafanzeige gegen die Männer erstattet. Diese behaupteten, sich nur einen «Scherz» mit ihrer langjährigen Mitarbeiterin erlaubt zu haben. Als die Leitung des Spitals von dem Vorfall erfuhr, dauerte es keine 24 Stunden – die mutmasslichen Täter wurden alle gefeuert.
Stephan Palaver, der Pflegedirektor des Spitals, ist entsetzt: «Das Verhalten der Männer ist indiskutabel.» Ausserdem erklärt er, dass die Lagerung vor Operationen schwierig sei und routinemässig geübt werde. Normalerweise werde das zuerst besprochen und ausschliesslich ohne Fixierung gemacht.
Die Pflegerin ist zurzeit arbeitsunfähig und befindet sich in ärztlicher Behandlung. (lia)