In der chinesischen Provinz Wuhan wird gefeiert, als würde es kein Coronavirus mehr geben. Zu Tausenden strömen die inländischen Besucher am Donnerstag in den Freizeitpark Happy Valley Park, um Halloween zu feiern. Das ausgerechnet im einstigen Epizentrum der Corona-Epidemie.
Während weltweit mit einer zweiten Welle und steigenden Infizierungen gekämpft wird, scheint es dort, wo das Virus ausbrach, wieder eine Normalität zu geben – als sei nie was passiert.
Wie das Bundesamt für Gesundheit schreibt, hat das Coronavirus seinen Ursprung wahrscheinlich auf einem Markt in Wuhan. Das Virus wurde von Tieren auf den Menschen übertragen. Der erste Corona-Fall in der Schweiz wurde am 25. Februar bei einer Tessiner Person publik.
Wuhan kehrt zur Normalität zurück
Wie «Daily Mail» berichtet, öffnet der Happy Valley Park nach einem 76-tägigen Lockdown auf dem Höhepunkt der Pandemie erneut. Damals muss der Eintritt online gebucht werden und die Besucher vor dem Eintritt einen Temperaturtest machen. Ob diese Vorkehrungen nun immer noch in Kraft sind, ist unklar.
Fakt aber ist: Der Tourismus beginnt, schrittweise in die Elf-Millionen-Stadt zurückzukehren. Die Normalität meldet sich langsam zurück. Kinos sind geöffnet, Restaurants sind voll, und es gibt wieder Konzerte.
Fremdenfeindlichkeit und Rassismus gegen Fremde
China verzeichnet derzeit nur 47 neue Infektionen – Berichten zufolge kommen die meisten davon aus dem Ausland. Nach wie vor beschränken sich die Reisen zwischen gewissen Regionen – einige Städte ordnen für Besucher gar Quarantäne an.
Ausländische Besucher sehen sich mit noch stärkeren Restriktionen konfrontiert. Ausserdem sind sie Fremdenfeindlichkeit und Rassismus ausgesetzt: Die Einheimischen haben Angst, die Fremden brächten das Virus wieder nach China.
Nicht die erste Grossveranstaltung seit der Corona-Pandemie
Es ist nicht das erste Mal, dass Wuhan mit einer solchen Grossveranstaltung auf sich aufmerksam macht: Erst vor wenigen Tagen kursierten Bilder aus einem Club in Wuhan : Der Club ist voll mit Menschen, Masken tragen die wenigsten.
Was im Westen Argwohn bereitet, wird von den chinesischen Behörden verteidigt: Die Ereignisse seien ein «Zeichen für die Rückkehr der Stadt zur Normalität». Der «strategische Sieg» der Volksrepublik gegen das Coronavirus sei anzuerkennen. (myi)