Schon im Januar gab es Millionen Corona-Infizierte
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Covid-19-Pandemie:Eine Million Menschen am Coronavirus gestorben

Antikörperstudien zeigen das wahre Ausmass der Pandemie
Schon im Januar gab es Millionen Corona-Infizierte

Eine grossangelegte Antikörperstudie kommt zum Schluss, dass das neuartige Coronavirus bereits im Januar rund um den Erdball wütete, mit täglich rund einer Million Neuinfektionen. Das wahre Ausmass der Pandemie sei viel grösser als bislang angenommen.
Publiziert: 29.09.2020 um 02:55 Uhr
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Aktualisiert: 30.10.2020 um 17:16 Uhr
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Die Covid-19-Viruskrise hat den gesamten Erdball erfasst und unseren Alltag verändert.
Foto: AFP

Die Corona-Infektionszahlen steigen weiter an. Laut den Echtzeitdaten der Johns-Hopkins-Universität wurde in den frühen Morgenstunden die Marke der weltweit einer Million Toten überschritten. Indien mit derzeit sechs Millionen Infektionen dürfte bald die USA als das Land mit den höchsten Fallzahlen ablösen. Weltweit sind seit Ausbruch der Viruskrise mehr Menschen an Covid-19 gestorben als im Jahr 2017 – dem letzten Jahr, für das Zahlen vorliegen – an Malaria (620'000), Suizid (794'000) oder HIV/Aids (954'000).

Doch das sind lediglich die offiziellen Covid-19-Zahlen. Die veröffentlichten Statistiken sind vielfach ungenau, die amtlichen Corona-Daten zeichnen kein verlässliches Bild der Realität. Tests werden nicht einheitlich ausgeführt, Antikörper zeigen nicht immer gleich an und riesige Bevölkerungskreise haben sich noch nicht auf das Virus untersuchen lassen. Auch hat nicht jeder Infizierte so starke Symptome entwickelt, dass er zum Arzt geht. Es muss daher von hohen Dunkelziffern ausgegangen werden.

Niemand weiss, wie viele Menschen bereits eine Corona-Infektion hatten und zumindest für eine gewisse Zeit immun sein könnten. Zum Beispiel liegen auch kaum Daten aus China vor. Es ist davon auszugehen, dass die globale Durchseuchungsrate wesentlich höher liegt als die täglich gemeldeten Infektionswerte.

Täglich schon fünf Millionen Infizierte im Mai

Jetzt hat das renommierte britische Magazin «Economist» einen Bericht vorgelegt, der sich auf Daten von weltweit 279 Antikörperstudien aus 19 Ländern stützt. Diese Daten sollen zeigen, dass das wahre Ausmass der Pandemie viel schlimmer ist, als gemeinhin angenommen wird.

Antikörper im Blut sind ein sicherer Hinweis, ob eine Person bereits eine Infektion durchgemacht hat. Diese sogenannten seroepidemischen Daten deuten darauf hin, dass sich bereits im Januar mehr als eine Million Menschen pro Tag mit dem neuartigen Sars-Cov-2-Virus angesteckt haben dürften - zu einem Zeitpunkt, als das Virus noch nicht als Bedrohung für die Welt betrachtet wurde.

Schon im Mai soll die tägliche Ansteckungsrate weltweit mehr als fünf Millionen betragen haben. Viele Menschen dürften bis dahin bereits am Virus gestorben sein, tauchen in Statistiken aber nicht auf, weil noch keine Corona-Tests gemacht wurden.

Nahezu zehn Prozent der Weltbevölkerung infiziert?

Demnach sollen sich mittlerweile bereits 500 und 730 Millionen Menschen infiziert haben, rund 6,4 bis 9,3 Prozent der Weltbevölkerung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat als geschätzte Obergrenze der Infektionen bereits zehn Prozent der Weltbevölkerung genannt.

Die Autoren der Studie sind sich zudem «fast sicher», dass das Virus inzwischen zwar in allen Erdteilen verbreitet, aber weniger tödlich sei. Der kommende Winter bleibe besorgniserregend, doch bis zum nächsten Winter sollte sich die Situation insbesondere in den Industrienationen verbessern. (kes)

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