Am 4. Oktober bricht Aurélien R.* (35) von der Küste im Südwesten von Misool auf und wandert ins Innere der Insel. Zehn Tage will der Schweizer alleine durch den indonesischen Urwald wandern. Vier Tage später erfolgt ein Notruf – das ist das letzte Lebenszeichen von Aurélien R. Tagelang suchten die Rettungskräfte erfolglos nach dem Waadtländer (BLICK berichtete).
Wegen den schwierigen Wetterbedingungen musste am Wochenende gleich zweimal die Suchaktion nach ihm abgebrochen werden. Auf Anfrage von BLICK bestätigte das zuständige Büro, dass auch am Montagmorgen ein Suchtrupp ausgerückt sei – die Lage jedoch unübersichtlich sei. Doch dann vermeldete der Einsatzleiter während des Telefonats mit BLICK «Herr R. wurde gefunden!» Offenbar hat der Schweizer sich in die Nähe des Dorfes Atkari gerettet.
«Das war keine gute Idee»
Dort hätten ihn die Dorfbewohner am Montagnachmittag gegen 15 Uhr (Ortszeit) gefunden. «Er ist bei guter Gesundheit, einfach noch etwas schwach», sagt Einsatzleiter Sunarto. Der Schweizer sei nun beim Dorfvorsteher untergebracht. Dort muss R. noch eine Nacht verbringen. «Wir werden ihn am Dienstagmorgen mit dem Helikopter nach Sorong evakuieren», sagt Sunarto.
Was dann auf Aurélien R. wartet, ist unklar. Indonesische Medien hatten zuvor berichtet, dass der Schweizer sich ohne Anmeldung und Erlaubnis in das Gebiet aufgemacht habe. Diese sei aber erforderlich. Ob ihm nun eine Busse droht und er den ganzen Hilfseinsatz selbst bezahlen muss, will Einsatzleiter Sunarto nicht kommentieren. «Alleine in den Dschungel zu gehen, war aber keine gute Idee. Es sollte immer ein ortskundiger Guide dabei sein.»
* Name bekannt