Nach über einem Jahr
Polizei findet Leiche der vermissten Lina (†15) aus Frankreich

Was passierte mit Lina? Diese Frage beschäftigte monatelang ganz Frankreich. Nun ist die Polizei auf die Leiche der vermissten 15-Jährigen gestossen.
Publiziert: 16.10.2024 um 19:21 Uhr
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Aktualisiert: 16.10.2024 um 22:13 Uhr
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Am Mittwoch ist die Polizei auf die Leiche der vermissten Lina (†15) gestossen.
Foto: Gendarmerie der Schirmeck
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Cédric HengyRedaktor News

Die Leiche von Lina (†15), einer Teenagerin, die im September 2023 in Bas-Rhin verschwunden war, ist am Mittwoch in der Nähe von Nevers (Nièvre) entdeckt worden, teilte die Staatsanwaltschaft Strassburg mit. 

Ihre Leiche sei «untergetaucht in einem Wasserlauf unterhalb einer Böschung» gefunden worden, fügte der Staatsanwalt hinzu. Durch vom Kriminalforschungsinstitut der Nationalen Gendarmerie (IRCGN) durchgeführte genetische Analysen konnte Linas Identität bestätigt werden.

Ermittler stiessen in Auto auf DNA-Spuren von Lina

Zuvor war Lina über ein Jahr lang vermisst gewesen. Seit Mitte September 2023 fehlte von ihr jegliche Spur. Die 15-Jährige war am 23. September vergangenen Jahres auf dem drei Kilometer langen Fussweg zum Bahnhof im französischen Dorf Saint-Blaise-la-Roche verschollen. Sie wollte nach Strassburg fahren und dort ihren Freund treffen, kam aber nie an. 

Zwei Zeugen gaben seinerzeit an, Lina auf dem Weg zum Bahnhof gesehen zu haben. In den Zug soll sie jedoch nicht gestiegen sein. Ihr Telefon sendete zuletzt am 23. September um 11:22 Uhr. Es wurde bislang nicht gefunden.

Im vergangenen Juli erzielten die Ermittler schliesslich einen Durchbruch, nachdem sie in einem gestohlenen Auto DNA-Spuren der Jugendlichen gefunden hatten. Das Auto hatte sich zum Zeitpunkt des Verschwindens der Teenagerin ganz in der Nähe von dieser aufgehalten. 

Hauptverdächtiger nahm sich im Juli das Leben

Im Wagen entdeckte die Polizei DNA-Spuren des Teenagers sowie deren Handtasche. Im Kofferraum wurden zudem Seile gefunden, von denen eines Linas DNA enthielt. Die Fahnder vermuteten daher ein Verbrechen und durchsuchten systematisch Waldgebiete, in denen das Auto des Tatverdächtigen nach der Auswertung der Ortungsdaten später längere Stopps einlegte. Der 43-Jährige galt seither als Hauptverdächtiger in dem Fall um das Verschwinden von Lina. 

Allerdings nahm er sich nach der Sicherstellung des Wagens am 10. Juli an seinem Wohnort in Besançon in Ostfrankreich das Leben. Wegen mehrerer gewaltsamer Raubtaten hätte er am 22. Juli vor Gericht erscheinen müssen. In der Vergangenheit soll sich der Mann mehrfach in einer Psychiatrie aufgehalten haben. Zu Lina konnte er von den Fahndern nicht mehr befragt werden.

Mutter sei «am Boden zerstört»

Bei einer erneuten Suchaktion in abgelegenem Gelände stiessen die Ermittler nun auf die Tote – mehr als 400 Kilometer vom Ort ihres Verschwindens entfernt. Gemäss dem Strassburger Staatsanwalt würden die Richter nun ein medizinisch-juristisches Gutachten anordnen, um die Todesursachen der 15-Jährigen zu klären. 

Linas Eltern liessen über ihre Anwälte ausrichten, dass sie sich nicht zum Fund ihrer Tochter äussern möchten. Im Gespräch mit dem französischen TV-Sender BFMTV sagte Matthieu Airoldi, der Anwalt von Linas Mutter, diese sei «am Boden zerstört». Weiter fügte er hinzu: «Heute Abend habe ich keine besondere Reaktion, ausser die Trauer der Familie zu respektieren.»

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