Bisher gibt es nur einen Fall von Affenpocken in der Schweiz. Die Befürchtung ist aber, dass es in absehbarer Zeit deutlich mehr werden. Um die Übertragungsketten abzuschätzen und gegebenenfalls Massnahmen treffen zu können, ist es wichtig, dass die Bevölkerung weiss, worauf sie achten muss.
Eine Erkrankung läuft in vier Stufen ab, wie der deutsche Intensivmediziner Marc Bota twittert:
1. Inkubationsphase
Die Inkubationsphase könne zwischen 5 und 21 Tagen betragen, in den meisten Fällen liege sie zwischen 6 und 13 Tagen, schreibt der Arzt.
2. Fieberstadium
Darauf folge die Fieberphase. Diese halte normalerweise 1 bis 4 Tage an. Sie werde begleitet von Fieber, Glieder- und Halsschmerzen, Müdigkeit und einer Lymphknotenschwellung. Die Schwellung trete fast immer auf und sei ein gutes Unterscheidungsmerkmal zu Windpocken.
3. Ausschlag
Der Ausschlag erfolge in mehreren Phasen. Zu Beginn könne die Unterscheidung zu anderen Hauterscheinungen schwierig sein, schreibt Botas. Anders als Windpocken und Masern seien typischerweise die Hauterscheinungen im gleichen Stadium, während bei Windpocken und Masern alle Stadien zu sehen seien. Die Veränderungen liefen auch deutlich langsamer ab und könnten bis zu einem Monat anhalten.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sei das Muster:
Masern fingen zudem zumeist im Gesicht an und breiteten sich von dort aus. Weiterhin träten bei Masern sogenannte Koplik-Flecken auf, die bei Affenpocken nie vorkommen würden. Dafür sei eine Lymphknotenschwellung bei Masern eher untypisch.
Auch an den Bläschen, in der Fachsprache Vesikel genannt, könnten Affenpocken erkannt werden. Sie seien flüssigkeitsgefüllt, mit einer zentralen Eindellung, schreibt der Arzt.
4.Erholungsphase
Später würden die Läsionen verkrusten und abheilen, schreibt Botas. Im ungünstigen Fall können Narben verbleiben. Sind die Augen betroffen, kann das im ungünstigsten Fall zur Erblindung führen. Sind alle Läsionen verkrustet und keine Symptome mehr vorhanden, sei der Patient nicht mehr ansteckend.
Auch darüber, wie sich Affenpocken testen lassen, schreibt Bota:
In der Schweiz gibt es bisher einen Fall von Affenpocken. Das Bundesamt für Gesundheit geht davon aus, dass weitere folgen werden, wie es auf Blick-Anfrage schreibt. Eine Ansteckung verläuft in der Regel mild. Manchmal könne sie aber auch zu schwereren Symptomen oder sogar zum Tod führen, teilt das BAG mit.
Derzeit warte man auf Empfehlungen des ECDC (Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten), um eigene Empfehlungen allenfalls anzupassen. (vof)