Streit am G20-Gipfel in Indonesien: Wie ein Video auf Twitter zeigt, kriegten sich Chinas Staatschef Xi Jinping (69) und Kanadas Premierminister Justin Trudeau (50) zum Ende des Gipfels in die Haare.
Verärgert hat sich Jinping bei Trudeau über mangelnde Diskretion nach ihrem bilateralen Gespräch beschwert. «Alles, was wir gestern diskutiert haben, ist Zeitungen zugespielt worden. Das ist nicht angemessen.» Das sei nicht die Art, wie das Gespräch behandelt werden sollte.
«Es wird Dinge geben, bei denen wir nicht übereinstimmen»
Wer ernsthaft sei, führe den Dialog mit gegenseitigem Respekt. «Ansonsten ist schwer zu sagen, was das Ergebnis sein wird», warnte Xi Jinping. Trudeau entgegnete: «In Kanada glauben wir an freie, offene und freimütige Gespräche.» Vielleicht liesse sich der Dialog fortsetzen. Er wolle «konstruktiv» mit Xi Jinping zusammenarbeiten. «Aber es wird Dinge geben, bei denen wir nicht übereinstimmen werden», sagte Kanadas Premier.
Xi Jinping wirkte ungehalten und sagte: «Schafft die Bedingungen.» Daraufhin schüttelte er Trudeau die Hand, machte wieder ein freundliches Gesicht und ging weg. Es war das erste Treffen von Trudeau und Xi Jinping seit mehr als drei Jahren. Es war aber anders als Xi Jinpings Begegnungen mit anderen Staats- und Regierungschefs nicht als offizielle Begegnung deklariert. Nach Presseberichten hat sich Trudeau bei dem Gespräch über chinesische Einmischung in Kanadas Demokratie beklagt.
Die Beziehungen sind angespannt. Nach der Festnahme der Finanzchefin des Telekom-Konzerns Huawei, Meng Wanzhou (50), 2018 auf Ersuchen der USA hatte China zwei Kanadier festgenommen und wegen angeblicher Spionage angeklagt. Diplomaten sprachen von «Geiseldiplomatie». Nach langem Tauziehen auch mit den US-Justizbehörden konnte Meng Wanzhou 2021 in einem Tauschgeschäft nach China zurückkehren, woraufhin auch die beiden Kanadier erst freigelassen wurden. (SDA/dzc)