Ein Bagger im Abriss-Rausch. Immer wieder kreist die Schaufel der Fassade entlang und reisst in aller Seelenruhe mehrere Balkone ein. Danach sind die Fenster dran. Ein beherzter Schlag und die Splitter fliegen durch die Gegend. Nach dem Zerstörungs-Anfall ist der Neubau nicht mehr wiederzuerkennen. Aber warum das Ganze, schliesslich war der Neubau eigentlich fertig?
Aufgenommen wurde die Szene in Blumberg im Bundesland Baden-Württemberg, direkt an der Schweizer Grenze. Hinter dem Abriss steckt ein wütender deutscher Bauunternehmer (47), wie die Polizei auf Anfrage von Blick sagt. «Der Mann war an dem Neubau beteiligt. Jetzt habe er deswegen Schulden. Weil ihm Baumängel vorgeworfen wurden, wurden seine Rechnungen nicht bezahlt», sagt Jörg-Dieter Kluge vom Polizeipräsidium Konstanz. Am Ende wurden etwa 30 Wohnungen beschädigt. Die entstandenen Kosten: eine halbe Million Euro.
Bagger-Fahrer war nicht betrunken, nur wütend
Das Video stammt vom Mittwochabend. Die Polizei sei gegen 19.30 Uhr alarmiert worden, dass ein Bagger die Fassade zerstören würde. Als die Einsatzkräfte eintrafen, war der Mann allerdings schon wieder weg. «Er stieg in sein Auto und fuhr davon. Allerdings stellte er sich kurz danach selbst der Polizei und gestand die Tat», so der Polizeisprecher. Er war bei der Aktion nicht betrunken.
Nicht nur die Fassade wurde zerstört, auch Garagen. Auf den Dächern befanden sich noch Gasflaschen. Da unklar war, ob diese beschädigt wurden und in die Luft gehen würden, wurde der Bereich grossräumig abgesperrt.
Jetzt muss der Schaden wieder behoben werden. Der Bagger-Fahrer durfte nach der Befragung das Revier verlassen. Er befindet sich nicht in U-Haft. Es bestehe dazu kein Haftgrund, so die Polizei. (jmh)