Seit Jahrzehnten bekriegen sich Aserbaidschan und Armenien wegen des Gebiets Bergkarabach. Anfang August flammte der Konflikt erneut auf. Nun soll ein Video in den sozialen Medien Kriegsverbrechen der Aserbaidschaner beweisen.
Die Aufnahmen sollen zeigen, wie aserbaidschanische Soldaten Gegner aus Armenien erschiessen, obwohl sich diese bereits ergeben haben. Nikol Pashinyan (47), der Premierminister der Republik Armenien, schreibt auf Twitter: «Die internationale Gemeinschaft sollte dieses Kriegsverbrechen aufs Schärfste verurteilen und geeignete Massnahmen ergreifen, um die Aggression Aserbaidschans zu stoppen.»
«Täter müssen bestraft werden»
Nigar Arpadarai (40), ein Mitglied des Parlaments der Republik Aserbaidschan, antwortet auf seinen Tweet: «Darf ich daran erinnern, dass sich auch heute noch armenisches Militär und Waffen auf aserbaidschanischem Boden befinden. Der einzige Grund für die Gefangenschaft armenischen Militärs in Aserbaidschan ist ihre Beteiligung an der Besetzung aserbaidschanischen Landes.»
Auch der EU-Sonderbeauftragte Toivo Klaar (54) bezieht in den sozialen Medien Stellung: «Sollte sich dieses Video als authentisch erweisen, handelt es sich um ein Kriegsverbrechen, das untersucht werden muss und die Täter müssen bestraft werden.»
Innert eines Monats wurden auf beiden Seiten mindestens 286 Menschen getötet, bevor ein von den USA vermittelter Waffenstillstand vorerst für Ruhe sorgte. Am Sonntag trafen sich die Chefdiplomaten Armeniens und Aserbaidschans in Genf, um über Friedensgespräche zu beraten. (nab)