Ganz Neuseeland bangt um dieses Orca-Baby
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Am Sonntag gestrandet:Ganz Neuseeland bangt um dieses Orca-Baby

Verzweifelte Suche nach Mutter und Herde
Ganz Neuseeland bangt um dieses Orca-Baby

In Neuseeland sorgt ein gestrandetes Orca-Baby seit Tagen für Schlagzeilen. Der kleine Schwertwal war am Sonntag vor Plimmerton Beach in der Nähe der Hauptstadt Wellington in flachem Gewässer entdeckt worden. Von seiner Herde und der Mutter fehlte jede Spur.
Publiziert: 13.07.2021 um 16:26 Uhr
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Bei einsetzender Ebbe geriet ein Baby-Orca in Neuseeland in ein flaches Felsenbecken und konnte sich nicht mehr befreien.
Foto: Screenshot // Blick TV

Ganz Neuseeland sorgt sich um ein Orca-Baby, das am Sonntag in Wellington (NZ) gestrandet ist. Videoaufnahmen zeigen, wie Menschen den jungen Meeresbewohner aus seiner misslichen Lage befreien und das Tier in einem tieferen Meerbecken wieder zu Wasser lassen.

Das Traurige jedoch ist: Von der Herde, zu der das Orca-Baby gehört, fehlt bislang jede Spur.

Orca-Baby bleibt bei Ebbe in Felsenbecken gefangen

Wahrscheinlich hätten die Meeressäuger das etwa vier bis sechs Monate alte Männchen zurücklassen müssen, sagte die Orca-Expertin Ingrid Visser der Zeitung «New Zealand Herald». Bei einsetzender Ebbe sei es ihnen offenbar nicht gelungen, den Kleinen aus dem Felsenbecken zu befreien.

Mittlerweile seien viele freiwillige Helfer im Einsatz, so Visser, die auch Gründerin der Organisation «Orca Research Trust» ist. Die Freiwilligen wechseln sich im Wasser ab, um das Jungtier zu sichern und zu beruhigen. Der Mini-Orca hat auch schon einen Namen: Örtliche Maori tauften ihn auf den Namen «Toa», was so viel wie «mutig» oder «stark» bedeutet.

Der Kleine braucht Muttermilch

Andere Helfer suchen derweil das Meer nach der Herde ab – bisher ohne Erfolg. Der Sender Radio New Zealand berichtete gar, dass ein Anwohner sein Flugzeug zur Verfügung gestellt habe, um entlang der Küste Ausschau nach Schwertwalen zu halten. Die Suche nach einer Herde ist besonders wichtig, weil der kleine Orca dringend Muttermilch benötigt. Weibliche Orcas sind bekannt dafür, dass sie Walkälber anderer Mütter aufnehmen.

Parallel zur Suche seien erfahrene Tierärzte aus dem Gebiet konsultiert worden, um Milchersatznahrung für den Kleinen vorzubereiten, schreibt die neuseeländische Zeitung «Dominion Post». Das Prozedere dauert jedoch eine Weile: «Wir hoffen, dass wir es bis morgen früh schaffen, so dass wir den Orca morgen damit füttern können», sagt Visser zur Zeitung. Um das junge Tier vor einer Dehydrierung zu bewahren, sei es Montagnacht mit einer speziellen Elektrolytnahrung genährt worden.

Lokale Rettung wächst zu globaler Hilfsaktion

Obwohl die Suche nach der Walherde bisher erfolglos geblieben ist, zeigt sich die Wal-Expertin optimistisch. Einen ähnlichen Fall habe es schon mal gegeben – und zwar mit Happy End.

Visser ist zudem beeindruckt, wie die neuseeländische Bevölkerung zusammenarbeitet: «Was als lokale Rettung eines Orca-Babies begonnen hatte, ist zu einer landesweiten Aktion angewachsen, die nun auch weltweit bekannt geworden ist», sagt sie. (SDA/une)


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