In Deutschland fährt seit dem Fahrplanwechsel der SBB ein Zug mit Ansagen mit Schweizer Akzent. Und das sorgt bei unseren Nachbarn für Irritationen. Konkret geht es um den Seehas, der von SBB Deutschland betrieben wird.
«Auf der Strecke zwischen Konstanz und Engen bedient der Zug 16 Haltestellen und bewältigt die Strecke von 44 km in 50 Minuten», schreiben die SBB auf ihrer Seite zu dem Seehas.
Bisher wurden diese Haltestellen immer auf Hochdeutsch angesagt. Doch nun ist das anders. Seit dieser Woche tönt eine Stimme mit Schweizer Akzent aus den Lautsprechern. «Die Schweizer meinen es mit ihrem Nationalstolz wohl inzwischen richtig ernst», schreibt der «Südkurier» dazu. Offenbar sei es ein Unding, dass in einem Schweizer Zug eine hochdeutsche Ansage zu hören ist.
«Muss scheinbar alles von eidgenössischer Natur sein»
Aber kann das sein? Der «Südkurier» hat deswegen bei den SBB nachgefragt. Die Änderung habe Kosten- und Qualitätsgründe. Es seien dafür extra neue Aufnahmen gemacht worden. Auch von einem Casting ist die Rede. Der Kommentar vom «Südkurier» dazu: «Jeder spart eben, wo er kann.»
Am Ende ist aber kein Mensch, sondern eine Computerstimme zu hören, die einen Menschen imitiert. Das sei die eigentliche grosse Neuerung. Künstliche Intelligenz (KI) ist ab sofort im Seehas zu hören. Davor war tatsächlich noch ein Mensch zu hören, der die Stationen eingesprochen hatte.
Dass die Ansagen jetzt neu mit Schweizer Akzent sind, findet der «Südkurier» allerdings auffällig. «Für die Schweizer muss scheinbar alles von eidgenössischer Natur sein.» Der Artikel endet allerdings mit Häme für die Deutsche Bahn. Denn: Während die SBB für ihre Pünktlichkeit bekannt sind, ist die Deutsche Bahn gerade für das Gegenteil bekannt – wenn der Zug denn überhaupt kommt.