Corona-Alarm in Österreich
Leichen stauen sich in Spitalgängen!

Binnen 24 Stunden wurden laut den österreichischen Behörden 14'416 Neuansteckungen mit dem Coronavirus verzeichnet. So viele gab es noch nie. Die Regeln wurden derweil weiter verschärft.
Publiziert: 17.11.2021 um 10:20 Uhr
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Aktualisiert: 17.11.2021 um 12:50 Uhr
Eine Pflegerin betreut einen Corona-Patienten in einem Wiener Spital.
Foto: AFP

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Österreich hat am Mittwoch einen Rekordwert erreicht. Binnen 24 Stunden wurden laut Behörden 14'416 Neuansteckungen verzeichnet. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 953 Fälle pro 100'000 Einwohner. Den stärksten Anstieg gab es erneut im Bundesland Oberösterreich, das eine besonders niedrige Impfquote hat.

Die österreichische Nachrichtenagentur APA hat mit einer Angestellten eines oberösterreichischen Spitals gesprochen. Die Pflegefachfrau schlägt Alarm. In der Nacht auf Montag seien so viele Patienten gestorben, dass man am Limit angelangt sei. «Die Leichen mussten wegen Überfüllung am Gang abgestellt werden.» Das Personal sei psychisch am Ende. Immer mehr Stationen müssten geschlossen werden, das Personal werde dringendst auf den Corona-Abteilungen gebraucht.

Kommt jetzt der Lockdown für alle?

Ihr Job sei es, die Verstorbenen nach dem Tod so herzurichten, dass Angehörige einen würdigen Abschied bekommen könnten. Doch bei Corona sei das wegen der hochinfektiösen Leichen nicht möglich: «Corona-Tote steckst du nackt in einen luftdicht verschlossenen Plastiksack, zippst zu und das wars.»

Kommt jetzt der Lockdown für alle? Einige Experten empfehlen der Regierung diesen Schritt. Dennoch bleiben zumindest Teile der Regierung skeptisch, was diese Forderung angeht. Man habe schon beim zweiten Lockdown gesehen, dass sich die Menschen kaum mehr an die Ausgangsbeschränkungen gehalten hätten, sagt Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). Der Weg aus der Corona-Krise sei die Impfung.

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Einreise für Ungeimpfte nur mit PCR-Test

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) kündigte für Mittwoch eine Bewertung der bisherigen Massnahmen an. Ob es dazu kommt, ist inzwischen ungewiss. Die Regierung setze auf «gemeinsame und geeinte» Kommunikation, sagte Justizministerin Alma Zadic (Grüne). Für Freitag sei ein Treffen der Ministerpräsidenten geplant, an dem auch Regierungsvertreter teilnähmen.

Ungeimpfte Reisende müssen an der österreichischen Grenze künftig einen PCR-Test vorweisen. Antigen-Schnelltests werden bei der Einreise ab Montag nicht mehr akzeptiert. Nur noch für Grenzpendler sind diese ungenaueren Tests gültig, wie aus einer Verordnung hervorgeht, die am Dienstagabend öffentlich gemacht wurde.

Für Deutsche, die nach Österreich wollen, gilt ohnehin eine Reisewarnung. Die Bundesregierung stuft seit Sonntag fast ganz Österreich als Corona-Hochrisikogebiet ein. Wer aus einem Hochrisikogebiet nach Deutschland zurückkehrt und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens nach fünf Tagen mit einem negativen Test davon befreien.

Zertifikat nur noch neun Monate gültig

Wer aus der Schweiz oder aus Deutschland nach Österreich einreisen will, muss dort strengere Kriterien laut der neuen 2,5G-Regel (Geimpft, Genesen oder PCR-Getestet) erfüllen. Impfzertifikate sind dort zudem nicht mehr ein Jahr lang, sondern nur noch neun Monate gültig.

Ungeimpfte Pendler müssen negative PCR-Testergebnisse vorweisen, die nur noch für 72 Stunden gelten (bisher eine Woche). Schnelltests sind für Pendler neu nur noch 24 statt 48 Stunden lang gültig.

Zu Monatsbeginn wurde in der Alpenrepublik die 3G-Regel am Arbeitsplatz eingeführt. Firmen müssen überprüfen, ob ihr Personal geimpft, von Covid-19 genesen oder getestet ist. Am 8. November folgte die 2G-Regel für Lokale, Hotels und Veranstaltungen, wo Ungeimpfte keinen Zutritt mehr haben. Seit Montag sind Menschen ohne Impfschutz zu einem Lockdown verpflichtet. Für sie ist nur noch der Gang zur Arbeit oder zum Supermarkt zum Einkaufen für den täglichen Bedarf erlaubt. (SDA/noo)

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