Plötzlich ist sie weg. Was auf den 550 Metern zur Bushaltestelle passiert ist, stellt die Polizei in Döbeln im Landkreis Mittelsachsen vor ein Rätsel. Valeriia (9) ist wie vom Erdboden verschluckt. Die Grundschülerin wurde am Montagmorgen zuletzt gesehen.
Nachdem das Kind am Nachmittag nicht aus der Schule nach Hause zurückgekehrt war, erstattete ihre ukrainische Familie eine Vermisstenanzeige bei der Polizei.
Ermittlungen zufolge erschien die Neunjährige an dem Tag nicht zum Unterricht. Und trotzdem soll die Schule nicht reagiert haben. Niemand meldete sich bei der Familie, um nachzufragen, wie die «Bild» berichtet. Erst die Mutter schlug Alarm, weil die Neunjährige nicht aus der Schule kam. Die Schule schweigt bisher zu dem Vorwurf. Jetzt räumt auch das Landesamt für Schule und Bildung Fehler ein. «Wir müssen in diesem Sachverhalt ermitteln, warum kein Telefonat geführt wurde und an welcher Stelle es Schwierigkeiten gab die Kette einzuhalten», sagt ein Sprecher gegenüber der «Bild».
Seit Valeriias Verschwinden suchen Einsatzkräfte fieberhaft nach dem Mädchen. Bis zu 70 Beamte sind im Einsatz. Bisher ohne Erfolg. «Das Mädchen ist nach wie vor verschwunden», so die Polizei am Mittwoch.
Fremder sprach zuvor Schülerin an
Bislang ist auch unklar, ob Valeriia überhaupt bei der Haltestelle ankam. Klar ist nur: Im Bus Richtung Schule sass sie nicht, wie Aufnahmen von Überwachungskameras zeigen. Ein Verbrechen schliessen die Ermittler nicht aus.
Auch, weil erst letzte Woche ein junges Mädchen (8) gemeldet hatte, dass sie in der Nähe einer Grundschule von einem Fremden aus einem Auto angesprochen worden sei. «Bei der aktuellen Suche werden wir den Vorfall natürlich einbeziehen», so ein Polizeisprecher zu «Bild».
Valeriia soll seit Herbst 2022 in Deutschland leben. Die Neunjährige ist etwa 1,40 Meter gross und hat dunkelblonde, mittellange Haare. Beim Verlassen des Hauses trug sie ein lila T-Shirt, schwarze Jeans eine türkisfarbene Jacke, dunkelblaue knöchelhohe Schuhe und einen rosaroten Schulsack.