Der Countdown läuft: In drei Wochen entscheidet sich, wen die über 200 Millionen wahlberechtigten Amerikaner zum Präsidenten gewählt haben. Bleibt der Republikaner Donald Trump (74) im Amt oder verdrängt ihn Demokrat Joe Biden (77) aus dem Weissen Haus? BLICK erklärt die Wahlnacht vom 3./4. November und sagt, wann der Sieger feststeht.
1. Wann weiss man, wer gewonnen hat?
- Erste Hochrechnungen werden in der Nacht auf den 4. November ab etwa 1 Uhr Schweizer Zeit von Staaten aus frühen Zeitzonen erwartet. Vor vier Jahren kamen um diese Zeit Meldungen aus Indiana und Kentucky, die aber wenig aussagekräftig sind.
- Ab 2 Uhr wird es spannend, weil dann Zahlen aus Swing States wie Pennsylvania, Ohio und Florida eintreffen.
- Klare Tendenzen gibt es wohl frühestens ab 5 Uhr.
Zum Vergleich: 2012 stand Barack Obama um 5.15 Uhr als Gewinner fest, 2016 war bei Trump das Resultat erst um 8.30 Uhr klar.
2. Worauf stützen sich diese Hochrechnungen?
Die Hochrechnungen beruhen auf den sogenannten «Exit Polls», also auf Nachwahlbefragungen. Personen werden nach ihrem Besuch im Wahllokal gefragt, wen sie gewählt haben. Wenn die Ergebnisse nicht eindeutig sind, gilt der Ausgang in diesem Bundesstaat als «too close to call», also zu knapp, um ein Resultat vorauszusagen.
3. Wann steht das Resultat offiziell fest?
- Am 3. November wählen die Amerikaner nicht den Präsidenten direkt, sondern die 538 Wahlmänner und Wahlfrauen, die das «Electoral College» bilden.
- Dieses Wahlgremium wählt am 14. Dezember am «Meeting of Electors» den Präsidenten sowie dessen Vize.
- Am 6. Januar 2021 werden diese Stimmen ausgezählt. Wer 270 Stimmen erhält, gewinnt. Da man aber schon vorher weiss, in welchen Staaten welche Wahlmänner die Mehrheit haben, steht der Sieger schon viel früher fest. Amtseinsetzung ist am 20. Januar 2021.
4. Wie funktioniert das Wahlmänner-System?
Bundesstaaten mit einer grösseren Bevölkerung bekommen mehr Wahlmänner, jeder Staat aber mindestens drei. In 48 der 50 Bundesstaaten erhält der Kandidat mit einer Mehrheit der abgegebenen Stimmen sämtliche Wahlmännerstimmen («the winner takes it all»), während die Stimmen des Verlierers unter den Tisch fallen. In Nebraska und Maine werden sie aufgeteilt. Dieses umstrittene System kann dazu führen, dass auch Kandidaten Präsident werden können, die nicht die Mehrheit der amerikanischen Wahlberechtigten hinter sich haben, sondern nur jene der Wahlmänner. Das war bisher fünf Mal der Fall, so auch 2016 bei Donald Trump.
5. Wann öffnen und schliessen die Wahllokale?
Im ganzen Land öffnen sie am 3. November zu unterschiedlichen Zeiten. Los gehts um 11 Uhr Schweizer Zeit. Auch die Schliessung ist unterschiedlich, die sechs Zeitzonen innerhalb der USA machen es nochmals komplizierter (siehe Box).
Am 3. November wählen die Amerikaner ihren Präsidenten. BLICK zeigt, wann die Wahllokale schliessen (immer 4. November Schweizer Zeit).
00.00 Uhr: Eastern-Zeitzone in Indiana und Kentucky
01.00 Uhr: New Hampshire (ausgewählte Lokale), Georgia, South Carolina, Virginia und Vermont, Ostküsten-Zeitzone in Florida, Central-Zeitzonen in Indiana und Kentucky
01.30 Uhr: North Carolina, Ohio und West Virginia
02.00 Uhr: North Dakota (ausgewählte Lokale), New Hampshire (übrige Lokale), Alabama, Connecticut, Delaware, Illinois, Maine, Massachusetts, Maryland, Mississippi, Missouri, New Jersey, Oklahoma, Pennsylvania, Rhode Island, Tennessee und Washington D.C., Eastern-Zeitzone in Michigan, Central-Zeitzone in Florida, Kansas, South Dakota und Texas
02.30 Uhr: Arkansas
03.00 Uhr: North Dakota (übrige Lokale), Arizona, Colorado, Louisiana, Minnesota, Nebraska, New Mexico, New York, Wisconsin und Wyoming, Central-Zeitzone in Michigan, Mountain-Zeitzone in Kansas, South Dakota und Texas
04.00 Uhr: Iowa, Montana, Nevada, Utah, Mountain-Zeitzone in Idaho und Oregon
05.00 Uhr: Kalifornien, Hawaii und Washington, Pacific-Zeitzonen in Idaho und Oregon
06.00 Uhr: Alaska-Zeitzone in Alaska
07.00 Uhr: Hawaii-Aleutische-Zeitzone in Alaska
Am 3. November wählen die Amerikaner ihren Präsidenten. BLICK zeigt, wann die Wahllokale schliessen (immer 4. November Schweizer Zeit).
00.00 Uhr: Eastern-Zeitzone in Indiana und Kentucky
01.00 Uhr: New Hampshire (ausgewählte Lokale), Georgia, South Carolina, Virginia und Vermont, Ostküsten-Zeitzone in Florida, Central-Zeitzonen in Indiana und Kentucky
01.30 Uhr: North Carolina, Ohio und West Virginia
02.00 Uhr: North Dakota (ausgewählte Lokale), New Hampshire (übrige Lokale), Alabama, Connecticut, Delaware, Illinois, Maine, Massachusetts, Maryland, Mississippi, Missouri, New Jersey, Oklahoma, Pennsylvania, Rhode Island, Tennessee und Washington D.C., Eastern-Zeitzone in Michigan, Central-Zeitzone in Florida, Kansas, South Dakota und Texas
02.30 Uhr: Arkansas
03.00 Uhr: North Dakota (übrige Lokale), Arizona, Colorado, Louisiana, Minnesota, Nebraska, New Mexico, New York, Wisconsin und Wyoming, Central-Zeitzone in Michigan, Mountain-Zeitzone in Kansas, South Dakota und Texas
04.00 Uhr: Iowa, Montana, Nevada, Utah, Mountain-Zeitzone in Idaho und Oregon
05.00 Uhr: Kalifornien, Hawaii und Washington, Pacific-Zeitzonen in Idaho und Oregon
06.00 Uhr: Alaska-Zeitzone in Alaska
07.00 Uhr: Hawaii-Aleutische-Zeitzone in Alaska
6. Was wird sonst noch gewählt?
Im Zentrum steht natürlich das Duell ums Weisse Haus. Aber am Superwahltag werden auch die 435 Abgeordneten des Repräsentantenhauses gewählt sowie rund ein Drittel der 100 Senatoren, deren Amtszeit sechs Jahre dauert. Diese Zusammensetzung des Parlaments prägt die Arbeit eines Präsidenten entscheidend.
7. Warum ist der Wahltag am 3. November?
Bereits seit 1845 fällt der Tag der US-Wahl auf den ersten Dienstag zwischen dem 2. und 8. November. Grund dafür sind die Bauern im 19. Jahrhundert. Im November hatten sie bereits alle Felder bestellt, die Ernte in den Höfen verstaut. Der Sonntag war jedoch für den Gottesdienst reserviert, sodass sie sich frühestens am Montag auf den Weg machen konnten, da einige Bauern mindestens einen Tag lang mit der Kutsche in die nächste Stadt reisten. Am Mittwoch war in den meisten Regionen Markttag, weshalb sich der Kongress auf Dienstag einigte.
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Am 3. November 2020 fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Donald Trump konnte sein Amt nicht verteidigen. Herausforderer Joe Biden hat die Wahl für sich entschieden.
Alle aktuellen Entwicklungen zu den Wahlen und Kandidaten gibt es immer im Newsticker, und alle Artikel zum Thema finden Sie hier auf der US-Wahlen-Seite.
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