Biden wirbt um Haley-Unterstützer
US-Präsident Joe Biden (81) hat nach dem Rückzug Nikki Haleys (52) aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner um ihre Unterstützer geworben. Der frühere Präsident Donald Trump (77) habe deutlich gemacht, dass er Haleys Unterstützer nicht wollte, teilte der Demokrat am Mittwoch mit. Er wolle klar sagen, dass es einen Platz für sie in seinem Wahlkampf gebe, so Biden.
«Ich weiss, dass wir in vielem nicht einer Meinung sind.» Aber in den grundlegenden Fragen der Erhaltung der US-Demokratie, des Eintretens für die Rechtsstaatlichkeit, des Umgangs miteinander mit Anstand, Würde und Respekt, oder der Bewahrung der Nato könne man eine gemeinsame Basis finden.
Biden: Trump kuscht vor Putin
Biden will für eine zweite Amtszeit antreten und hat in seiner Partei keine ernst zu nehmende Konkurrenz. «Ich weiss, dass Demokraten, Republikaner und Unabhängige in vielen Fragen unterschiedlicher Meinung sind und starke Überzeugungen haben», schrieb der 81-Jährige weiter.
«Aber ich weiss auch: Was Demokraten, Republikaner und Unabhängige eint, ist die Liebe zu Amerika.» In der aktuellen republikanischen Partei hätten nur wenige den Mut, gegen Trump aufzustehen. Nikki Haley sei bereit gewesen, die Wahrheit über den Republikaner zu sagen. Auf Trump würde Chaos folgen, er könne Recht nicht von Unrecht unterscheiden und würde vor Kremlchef Wladimir Putin (71) kuschen.
Die Republikanerin Haley hatte zuvor mitgeteilt, sich offiziell aus dem parteiinternen Rennen um die US-Präsidentschaft zurückzuziehen. Damit hat sie den Weg für eine erneute Kandidatur Trumps freigemacht.
Jetzt ist es offiziell: Nikki Haley zieht Kandidatur zurück
Nikki Haley (52) steigt aus dem Rennen der US-Republikaner um die Präsidentschaftskandidatur aus. Das verkündete die frühere Uno-Botschafterin am Mittwoch bei einer Medienkonferenz. «Die Zeit ist gekommen, meine Kampagne auszusetzen», sagte Haley. Ihr parteiinterner Rivale Donald Trump (77) müsse sich nun um die Unterstützung derjenigen bemühen, die bei den Vorwahlen für sie gestimmt hätten. «Es liegt nun an Donald Trump, die Stimmen derjenigen in unserer Partei und darüber hinaus zu gewinnen, die ihn nicht unterstützt haben, und ich hoffe, dass er das tut», fügte Haley hinzu. Haley betonte, dass es wichtig sei, den Verbündeten in der Ukraine, in Israel und Taiwan, beizustehen. Einen Standpunkt, den der frühere US-Präsident, dem Haley bei den Vorwahlen meist unterlegen war, zuletzt infrage gestellt hatte.
Für Trump ist der Weg für eine erneute Bewerbung jetzt frei. Es kommt zu einer Neuauflage des Duells zwischen dem ehemaligen Präsidenten Trump und dem demokratischen Amtsinhaber Joe Biden (81).
Nikki Haley will Kandidatur zurückziehen
Ihre Entscheidung fällt am Tag nach dem «Super Tuesday», bei dem sie von 15 republikanischen Vorwahlen nur eine einzige für sich entscheiden konnte.
Prognosen: Trump gewinnt Vorwahl im Bundesstaat Utah
Donald Trump hat die Präsidentschaftsvorwahl der Republikaner im Bundesstaat Utah gewonnen. Das berichten die Fernsehsender NBC und Fox News aufgrund eigener Prognosen. Trump schlug auch in Utah seine einzig verbliebene parteiinterne Konkurrentin in dem Rennen: die frühere US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley.
Utah gilt generell als Hochburg der Republikaner. In dem Bundesstaat im Westen der USA leben rund 3,3 Millionen Einwohner. Dort waren 40 Delegiertenstimmen für den Nominierungsparteitag zu vergeben, bei dem die Republikaner Mitte Juli in Milwaukee ihren Kandidaten für die Präsidentschaftswahl Anfang November küren wollen.
Trump gewinnt Vorwahl in Alaska
Der frühere US-Präsident Donald Trump hat die Vorwahl der Republikaner im Bundesstaat Alaska klar gewonnen. Wie die Sender CNN und NBC unter Berufung auf eigene Prognosen berichten, liegt Trump deutlich vor seiner Konkurrentin Nikki Haley.
Alaska liegt nordwestlich von Kanada und ist mit rund 665'000 Einwohnern dünn besiedelt. Der eher konservative Bundesstaat ist flächenmässig etwa 40 Mal so gross wie die Schweiz. Bei den Vorwahlen der Republikaner hat er keine grosse Bedeutung. Es werden dort nur 29 der 2429 Delegiertenstimmen vergeben.
Trump und Biden holen sich Kalifornien
Donald Trump entschied auch das Rennen in Kalifornien für sich. Der Staat hat knapp 40 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner und ist von grosser Bedeutung bei den republikanischen Vorwahlen – es gab dort 169 der 2429 Delegiertenstimmen zu gewinnen.
Joe Biden gewann die Vorwahlen auch hier deutlich.
Überraschung: Biden verliert in Amerikanisch-Samoa
In dem US-Aussengebiet Amerikanisch-Samoa hat Joe Biden die Vorwahl der Demokraten verloren. Der Unternehmer Jason Palmer setzte sich gegen den US-Präsidenten durch. Demnach entfielen 51 der 91 abgegeben Stimmen auf Jason, auf Biden nur 40.
Der bislang weithin unbekannte Präsidentschaftsbewerber hatte offenbar gezielt in dem Aussengebiet um Stimmen geworben. Am Tag vor der Wahl schrieb der 52-Jährige auf der Plattform X, die US-Hauptstadt Washington sei «längst überfällig für einen Präsidenten, der sich für Amerikanisch-Samoa einsetzt».
Das Ergebnis spielt bei den parteiinternen Vorwahlen kaum eine Rolle. In dem Aussengebiet mit weniger als 50'000 Einwohnern, das zu einer winzigen Inselgruppe im Südpazifik gehört, waren nur sechs Delegiertenstimmen zu holen.
Trump nach Erfolg begeistert
Donald Trump hat am Wahlabend des «Super Tuesday» zur Einheit in seiner Partei aufgerufen. «Wir haben eine grossartige republikanische Partei mit enormen Talenten. Und wir wollen Einheit, und wir werden Einheit haben, und es wird sehr schnell gehen», sagte Trump in seinem Anwesen Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida mit Blick auf den Kampf um die Präsidentschaftskandidatur. Seine parteiinterne Konkurrentin Nikki Haley erwähnte der 77-Jährige nicht direkt. Auch auf die für ihn erfolgreichen Ergebnisse des Vorwahlduells der Republikaner ging Trump nicht näher ein. «Das war ein fantastischer, fantastischer Abend, ein fantastischer Tag», sagt er.
In seiner Rede lobte Trump wie üblich sich selbst und pries seine Arbeit als US-Präsident im Weissen Haus an. Er sprach über die Corona-Pandemie, Migration, die Terrormiliz Islamischer Staat, Afghanistan und die Taliban, die er als «raue Truppe» bezeichnete, oder auch Energiepolitik. Gleichzeitig griff er Amtsinhaber Joe Biden heftig an und machte ihn und seine Demokraten für den angeblichen Niedergang des Landes verantwortlich.
Biden warnt Wähler vor Trump
US-Präsident Joe Biden hat die Wähler vor den Folgen einer möglichen zweiten Präsidentschaft von Donald Trump gewarnt. Die Ergebnisse der Vorwahlen am Dienstag würden das amerikanische Volk vor eine klare Wahl stellen, sagte Biden und fragte: «Machen wir weiter Fortschritte oder erlauben wir es Donald Trump, uns zurück in das Chaos, die Spaltung und die Dunkelheit zu ziehen, die seine Zeit im Amt bestimmt haben?»
Trump sei fest entschlossen, die Demokratie der USA zu zerstören und den Menschen grundlegende Freiheiten zu nehmen, darunter die Möglichkeit, dass Frauen selbst über ihre Gesundheit entscheiden könnten, sagte Biden.
Bei den Vorwahlen für die Präsidentschaftskandidaturen der beiden grossen US-Parteien am Dienstag haben Biden und Trump klar vorn gelegen. Es ist rechnerisch nahezu unmöglich, dass andere Politiker ihnen auf Basis der Vorwahlen die Kandidaturen noch streitig machen können. Die Präsidentschaftswahlen sind am 5. November.
Haley holt sich kleinen symbolischen Sieg
Bei den US-Präsidentschaftsvorwahlen der Republikaner hat Nikki Haley ihren zweiten Sieg im Duell gegen Ex-Präsident Donald Trump eingefahren. Haley gewann die parteiinterne Abstimmung im Bundesstaat Vermont, wie die Nachrichtenagentur AP am späten Dienstagabend (Ortszeit) unter Berufung auf eigene Prognosen berichteten. Der erneute Erfolg beschert Haley zwar einen weiteren symbolischen Erfolg, ändert aber nichts an der eindeutigen Dominanz Trumps in dem Rennen.
Wollen Politiker in den USA zum Präsidentschaftskandidaten erkoren werden, müssen sie sich zuerst in der eigenen Partei durchsetzen.
Mehr zu den US-Wahlen
Am Dienstag ist der sogenannte Super Tuesday – der traditionell grösste Vorwahltag in den USA. In 15 der 50 Bundesstaaten und im Aussengebiet Amerikanisch-Samoa finden Vorwahlen statt. Gewählt wird in Alabama, Alaska, Arkansas, Kalifornien, Colorado, Iowa, Maine, Massachusetts, Minnesota, North Carolina, Oklahoma, Tennessee, Texas, Utah, Vermont und Virginia. Die Wählerinnen und Wähler stimmen darüber ab, wer für die beiden Parteien, Republikaner und Demokraten, bei der Präsidentenwahl Anfang November als Kandidat ins Rennen steigen soll.
Die Bedeutung des Super Tuesday liegt in der grossen Anzahl von Delegiertenstimmen, die an diesem Tag zusammenkommen. Kandidaten, die beim Super Tuesday erfolgreich sind, haben die Möglichkeit, eine beträchtliche Anzahl von Delegierten zu gewinnen. Die Delegierten wählen bei den Parteitagen im Sommer die offiziellen Kandidaten.
Gibt es ein erneutes Duell Trump gegen Biden?
Bei den Republikanern liefern sich der frühere Präsident Donald Trump (77) und die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley (52), ein Duell um die Nominierung ihrer Partei. Wer das Rennen macht, steht praktisch schon fest: Trump liegt derzeit in Führung, hat bislang fast alle Vorwahlen gewonnen. Haley hatte am Sonntag zwar erstmals eine der Vorwahlen für sich entschieden: allerdings lediglich in der Hauptstadt Washington, der als Hochburg von Trump-Gegnern gilt.
Bei den Demokraten gilt der amtierende Präsident Joe Biden als gesetzt. Aus seiner Partei tritt keine ernst zunehmende Konkurrenz gehen ihn an. (ene)