Stunden zuvor hatten US-Vizepräsidentin Kamala Harris (59) und der ehemalige US-Präsident Donald Trump noch heftig und oft persönlich gegeneinander ausgeteilt. Am Morgen danach standen sie überraschend wieder nebeneinander – an der Seite ihrer politischen Partner.
Nur wenige Stunden nach der hitzigen TV-Präsidentschaftsdebatte nahmen Harris und Trump am Mittwoch am 9/11-Gedenkgottesdienst in New York teil – Harris zusammen mit US-Präsident Joe Biden (81), Präsidentschaftskandidat Trump mit seinem Vize J.D. Vance (40).
Überraschte Harris
Der überraschten Harris musste erst noch auf die Schulter geklopft werden, dass Trump hinter ihr steht. Die beiden grüssen einander, geben sich die Hand, Trump spricht ein paar Worte.
Beide lächeln. Biden steht gleich daneben. Trump würdigt ihn keines Blickes. Der Ex-Präsident bewahrt die Fassung, ist nicht mehr so launisch wie eben vor Millionen-Live-Publikum. Im Duell gegen Harris ging er als Verlierer von der Bühne. Harris hatte es geschafft, unter seine Haut zu kriechen.
Wohl kein Treffen mehr bis zur Wahl
Nach dem Gedenkanlass zu den Terroranschlägen am 11. September vor 23 Jahren ging es zurück in den Wahlkampf – ausser für Biden, der noch an weiteren 9/11-Anlässen in Pennsylvania und beim Pentagon teilnahm.
Bis zum Wahltag am 5. November dürften sich die demokratischen und republikanischen Kontrahenten nicht mehr begegnen – ausser Vance und Harris' Vize Tim Walz (60). Deren Debatte steht am 1. Oktober an.
Trump hat keine Lust auf ein drittes Präsidentschaftsduell. Das erste gegen Biden am 27. Juni gewann er klar. Einem zweiten Schlagabtausch mit Harris erteilte er jetzt eine Absage. Trumps Begründung: Er habe die Debatte gewonnen. Harris, die «radikale Linke», wolle nur ein zweites Duell, weil sie das erste verloren habe, verkündete Trump auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social. «Es wird», schrieb er in Grossbuchstaben, «keine dritte Debatte geben.»